Im Supermarkt gibt es scheinbar jede Woche neue Feinschmeckerprodukte zu entdecken. Doch viele Lebensmittel, die täglich auf unserem Esstisch landen, haben ihre Wurzeln in alten Zivilisationen. Von Käse bis Schokolade: Hier blicken wir auf uralte Speisen und Getränke, die wir auch heute noch lieben. Ein Überblick in Bildern.

Adaptiert von Julie Heinisch und Tascha Walker Dean

Frischkäse ist der streichfähige Cousin der härteren und reiferen Käsesorten und gibt es in seinen verschiedenen Formen wohl bereits seit Jahrhunderten.

2024 konnten Wissenschaftler DNA aus dem ältesten Käse der Welt extrahieren: einem Kefirkäse, der auf den Köpfen und Hälsen von Mumien der Xiaohe-Nekropole aus der Bronzezeit um 2000 v. Chr. gefunden wurde. 

Das fermentierte Milchprodukt enthielt sowohl Kuh- als auch Ziegen-DNA, was darauf hindeutet, dass die Menschen die Milch für die Käseherstellung mischten.

Desserts aus Reis und Milch werden auf der ganzen Welt genossen, vom heimischen Milchreis über das indische Kheer bis hin zum spanischen Arroz con Leche. Doch bei den Ursprüngen des Milchreis scheiden sich die Geister.

Die erste Erwähnung von Milchreis findet sich tatsächlich in Indien, um etwa 6000 v. Chr. In China wurde das Gericht vermutlich um 1050 v. Chr. bekannt. Erst im 14. Jahrhundert hielt die Süßspeise Einzug in die Küchen und Kochbücher Westeuropas.

Das fermentierte Kohlgericht Sauerkraut findet sich nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sondern viel auch in Osteuropa wieder. Aber wussten Sie, dass seine Ursprungsgeschichte im alten China beginnt? Angeblich fermentierten die Erbauer der Chinesischen Mauer Kohl in Reiswein, um ihn als Mahlzeit während der Arbeit länger haltbar zu machen.

Heutzutage wird Sauerkraut gerne als Beilage zu Gerichten wie Schweinsbraten und Bratwurst serviert, in Schwaben auch oft zu Schupfnudeln.

Bratwurst, Frankfurter und wie sie alle heißen – unter einer Wurst versteht man im Allgemeinen zerkleinertes Fleisch, das zusammen mit Gewürzen in Därme gefüllt wird. Wobei es heutzutage auch einige vegetarische Alternativen gibt.

Bereits vor 4.000 Jahren wurde in Mesopotamien eine Wurst erwähnt, und auch im alten China, Griechenland und Rom gibt es Hinweise auf die Delikatesse. So schreib der griechische Dichter Homer in seinem Gedicht Odyssee über eine Art Blutwurst.

Ob auf Brot, im Müsli oder im Tee, Honig taucht bestimmt von Zeit zu Zeit auf Ihrem Frühstückstisch auf. Das Bienenprodukt wird schon seit der Antike als Süßungsmittel verwendet.

In Schriften aus Mesopotamien (das den heutigen Irak und andere Teile des Nahen Ostens umfasst) und dem alten Ägypten, die bis ins Jahr 2.100 v. Chr. zurückreichen, fand man bereits Erwähnungen des Süßungsmittels.

Die Herkunft von Nudeln – heute ein fester Bestandteil der asiatischen Küche – ist, wie bei vielen alten Lebensmitteln, sehr umstritten. Es gibt zahlreiche Theorien, die Nudeln mit alten italienischen, arabischen und chinesischen Kulturen in Verbindung bringen, aber eine Entdeckung aus dem Jahr 2005 könnte das Rätsel gelöst haben.

In der archäologischen Stätte Lajia im Nordwesten Chinas fanden Archäologen Nudeln, deren Alter sie auf 4.000 Jahre schätzten. Auch in der Literatur aus Chinas östlicher Han-Dynastie (zwischen 25 und 220 n. Chr.) wird die Teigware bereits erwähnt.

Heutzutage wird Knochenbrühe von Naturkostfanatikern oder Anhängern der Paläo-Diät verehrt, aber tatsächlich hat die Brühe eine sehr lange Geschichte. Die nährstoffreiche Flüssigkeit wird mit übrig gebliebenen Knochen, die in Wasser gekocht werden, hergestellt und oft mit Essig und/oder Kräutern gewürzt.

Trotz der heutigen Beliebtheit, wird angenommen, dass die Brühe aus der späten Steinzeit von Jägern und Sammlern stammt.

Egal, ob Sie eine Scheibe Emmentaler auf dem Brötchen oder geriebenen Parmesan auf Ihrer Pasta mögen, Käse ist ein fester Bestandteil vieler Gerichte. Natürlich hat jede der zahlreichen Käsearten und -sorten ihre eigene Ursprungsgeschichte. Aber wo hat alles angefangen?

Obwohl das niemand genau weiß, gibt es eine Legende, die besagt, dass ein arabischer Händler zufällig Käse erfand, als er eine aus Schafsmagen hergestellte Tasche benutzte, um Milch auf Reisen zu transportieren. Das natürlich auftretende Lab im Beutel ließ die Milch gerinnen, welches den köstlichen Käse herstellte.

Es gibt nur wenige Dinge, die erfreulicher sind als eine großzügige Schicht Butter auf heißem Toast. Und auch unsere Vorfahren konnten sich schon an dem köstlichen Milchprodukt, welches Jahrhunderte alt ist, erfreuen.

Laut dem „American Butter Institute“ fand man Hinweise der Zutat in schriftlichen Erwähnungen auf einer Kalksteintafel, die über 4.500 Jahre alt waren und den frühen Butterherstellungsprozess beschreiben. Es wird jedoch angenommen, dass die Produktion noch früher begann, denn auch die alten Griechen und Römer genossen bereits Butter.

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Indisches Curry erfreut sich mittlerweile weltweit großer Beliebtheit und wird auch hierzulande gern gegessen. Das Gericht wurde jedoch bereits viel länger außerhalb Indiens gekocht und genossen als angenommen – das haben Überreste eines 1.800 Jahre alten Currys in Vietnam offenbart.

In der archäologischen Stätte Óc Eo im südlichen Teil des Landes wurden Steinwerkzeuge freigelegt, auf denen Spuren von Gewürzen – darunter Ingwer, Zimt und Muskatnuss – nachgewiesen werden konnten. Experten deuten dies als Beweis dafür, dass sich Kulturen bereits seit rund 2.000 Jahren gegenseitig kulinarisch inspirieren.

Ghee, eine dicke, geklärte Butter, die für ihren nussigen Geschmack bekannt ist, ist eine viel gebrauchte Zutat in der modernen indischen Küche. In den letzten Jahren wurde Ghee auch viel in der getreidefreien Paleo-Diät benutzt, da es angeblich eine nahrhafte Fettquelle darstellt. Doch gibt es die Butter schon wesentlich länger.

Ihren Ursprung hat sie im alten Indien, wo jahrtausendealte Sanskrit-Texte Ghee als eine für Götter geeignete Zutat verehren. Es ist auch mit der hinduistischen Religion verbunden. Diese besagt, dass die Gottheit Prajapati die Butter selbst heraufbeschworen hat.

Sojasauce, welche schon seit Tausenden von Jahren für ihren herzhaften Geschmack geschätzt wird, ist ein wichtiger Bestandteil der chinesischen und ostasiatischen Küche im Allgemeinen. Es wird angenommen, dass Sojasauce aus der alten chinesischen Paste „Jiang“ entstanden ist, die aus fermentiertem Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten wie Sojabohnen besteht.

Im Laufe der Jahrhunderte brachten die Chinesen die Sauce in andere Länder, zum Beispiel nach Japan, wo sie nach wie vor eine Grundzutat ist.

Fischsauce, eine wichtige Zutat in der südostasiatischen Küche, wird normalerweise aus fermentiertem Fisch wie Sardellen hergestellt. Obwohl ihre genauen Ursprünge schwer zu benennen sind, sind sich Experten einig, dass sie bis in die Antike zurückreichen.

Es wird angenommen, dass die Sauce von den alten Griechen, die an der Schwarzmeerküste lebten, bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. hergestellt wurde. Auch die römische Sauce Garum, ursprünglich aus Fischblut hergestellt, ist ein Vorgänger der heutigen Fischsauce.

Ob Balsamico-, Apfel- oder Weinessig, das saure Würzmittel ist eine Grundzutat in vielen Ländern und das schon seit Jahrtausenden. Im Laufe der Zeit wurde Essig vor allem aus Früchten, Alkohol und Reis gewonnen.

Obwohl seine genauen Wurzeln unbekannt sind, wurden Spuren der Flüssigkeit sowohl in antiken ägyptischen als auch in chinesischen Gefäßen gefunden. In babylonischen Schriften aus dem Jahr 5.000 v. Chr. wird sogar Dattelessig erwähnt.

Es ist schwer, sich das Leben ohne Schokolade vorzustellen, und tatsächlich reicht die Geschichte des beliebten Genussmittels schon mehrere Jahrtausende zurück. Es wird angenommen, dass das süße Lebensmittel seine Wurzeln in der mesoamerikanischen Zivilisation hat.

Denn die Olmeken in Südmexiko haben womöglich bereits 1.500 v. Chr. Kakaobohnen verwendet, um zeremonielle Schokoladengetränke herzustellen. Auch die Mayas und Azteken genossen Schokolade und nutzten sie sogar als eine Art Währung.

Sie denken vielleicht, dass Sojamilch – heute ein beliebter Ersatz für Kuhmilch – ein modernes Lebensmittel ist, aber tatsächlich hat es uralte Ursprünge. Es wird angenommen, dass das aus Sojabohnen hergestellte Getränk seinen Ursprung im alten China hat, wo Sojamilch bereits zwischen 25 und 220 n. Chr. getrunken wurde.

Trockenfleisch mag wie ein ziemlich moderner Snack erscheinen, aber es ist viel älter als Sie vielleicht denken. In den letzten Jahrzehnten fand man eine Art mumifiziertes Dörrfleisch in altägyptischen Pyramiden, und davor wurden seine Ursprünge sogar den Inkas zugeschrieben.

Im Englischen nennt man den Snack auch „Beef Jerky“ und es wird angenommen, dass das Wort „Jerky“ vom Wort „ch’arki“ im Quechua (einer Sprache, die in den Anden gesprochen wird) stammt, welches „getrocknetes Fleisch“ bedeutet.

Tee ist so synonym mit Großbritannien, dass man leicht vergisst, dass die aromatischen Blätter im Vereinigten Königreich kaum angebaut werden. China ist der weltgrößte Teeproduzent (zusammen mit anderen asiatischen Ländern wie Indien und Sri Lanka) und auch die Ursprünge des warmen Getränks sind mit chinesischen Legenden verwurzelt.

Die Geschichte besagt, dass ein chinesischer Kaiser im Jahr 2.737 v. Chr. unter einem Camellia-sinensis-Baum (oder, einfacher gesagt, einer Teepflanze) saß, als ein paar Teeblätter in das heiße Wasser fielen, das er gerade trank. Der Herrscher war vom Geschmack beeindruckt, und der Tee geboren. Unabhängig davon, ob die Geschichte der Wahrheit entspricht, gilt das alte China immer noch als einer der frühesten Teeproduzenten der Welt.

Olivenöl ist so wichtig für Griechenland, dass es dem Lebensmittel sogar ein eigenes Museum gewidmet hat: Das „Museum der Oliven und des griechischen Olivenöls“ befindet sich in Sparta.

Es wird angenommen, dass die Produktion des aromareichen Öls im alten Israel begann, wo Olivenkerne, Fruchtfleisch und Werkzeuge aus der Jungsteinzeit gefunden wurden. In der späten Bronzezeit begann jedoch Griechenland seine eigenen Oliven zu pressen und erschuf eine erfolgreiche Industrie, die die Tradition im gesamten Mittelmeerraum verbreitete.

Für viele von uns ist eine dampfende Schüssel frischer Pasta mit cremiger Tomaten- oder Carbonarasauce purer Genuss. Die Beliebtheit der Teigware ist unbestreitbar, denn im Jahr 2023 wurden beispielsweise weltweit etwa 17 Millionen Tonnen Pasta produziert.

Die Entstehungsgeschichte bleibt jedoch schwammig. Die meisten Experten sind sich einig, dass Pasta ein Nachkomme der im antiken China konsumierten Nudeln ist. In einem etruskischen Grab aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. entdeckten Archäologen sogar ein Relief, das den Ablauf der Pastaherstellung darzustellen scheint.

Haferkekse werden gerne bei uns in Europa gegessen und haben ihren Ursprung offenbar in Großbritannien. Es wird vermutet, dass die schmackhafte Backware aus Haferflocken, Fett und oft etwas Zucker in Schottland schon vor dem römischen Einmarsch (43 n. Chr.) geknabbert wurde. Auch im Mittelalter waren Haferkekse ein fester Bestandteil der Ernährung schottischer Soldaten.

Popcorn mag ein beliebter Filmsnack sein, aber den süßen oder salzigen Imbiss gab es schon lange vor der Erfindung der Kinoleinwand. Experten glauben, dass Mais in Amerika bereits vor 9.000 Jahren angebaut wurde, wobei die frühesten Spuren von Popcorn auf etwa 6.700 Jahre datiert wurden.

2012 fanden Archäologen in Peru Hinweise auf eine alte Version des gepufften Kernsnacks. Popcorn wurde auch in den Bundesstaaten New Mexico und Utah von indigenen amerikanischen Stämmen gegessen.

Einst wurde Tofu in der westlichen Welt als etwas für Hippies und Gesundheitsfanatiker abgetan. Aber diese vielseitige Zutat, die aus Sojamilchquark hergestellt wird, hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Viele asiatische Kulturen haben die Vorzüge des Lebensmittels längst erkannt.

Seine genauen Ursprünge sind unklar, doch eine Geschichte verbindet das Sojaprodukt mit einem chinesischen Koch, der vor etwa 2.000 Jahren lebte. Der Legende nach stellte der Koch zufällig Tofu her, als er versehentlich Sojamilch durch Zugabe von Seetang zum Gerinnen brachte.

Frischer Naturjoghurt gehört für viele von uns auf den Frühstückstisch, gerne auch mit frischen Beeren oder Müsli vermischt. Doch wussten Sie, dass wir Menschen schon sehr lange die Vorzüge und Vielseitigkeit des Milchproduktes kennen?

Wie so oft sind die Ursprünge dieses alten Lebensmittels verschwommen, doch es wird im Allgemeinen mit dem alten Mesopotamien um 5.000 v. Chr. in Verbindung gebracht. Ähnlich wie beim Käse wird angenommen, dass Joghurt wahrscheinlich zufällig beim Transport von Milch in der Hitze entdeckt wurde.

Brot ist in seinen vielen Formen ein Grundnahrungsmittel für Menschen auf der ganzen Welt. Viele Länder pflegen Techniken und Traditionen der Brotherstellung, die bereits Jahrhunderte zurückreichen. Aber wer hat den allerersten Brotteig gebacken?

Experten gingen jahrelang davon aus, dass die Menschheit vor etwa 10.000 Jahren mit dem Brotbacken begann. Zu dem Zeitpunkt änderte sich die Lebensweise und aus Nomaden wurden sesshafte Bauern. Neuere Funde deuten jedoch darauf hin, dass das Brotbacken seine Ursprünge bei den Natufianern hat, eine Jäger-Sammler-Kultur, die vor etwa 14.000 Jahren in der Levante (Region am östlichen Mittelmeer) lebte.

In den vergangenen Jahren hat das fermentierte Teegetränk Kombucha, das für seine darmfreundlichen Eigenschaften geliebt wird, stark an Popularität gewonnen. Aber das trendige Lebensmittel wurde schon lange vor der Neuzeit für seine Vorzüge geliebt.

Die Ursprünge von Kombucha führt man auf Nordostchina oder die alte Mandschurei zurück, wo Kombucha angeblich bereits 220 v. Chr. zum ersten Mal gebraut wurde. Danach wurde es in andere Teile Asiens und schließlich auch nach Europa gebracht.

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