31 der besten europäische Kuchen und Torten: Womit punktet Deutschland?
Die leckersten Kreationen aus Europa
Europäer und Kuchen – das ist eine wahre Liebesgeschichte. Und zwar schon lange. Wussten Sie zum Beispiel, dass das älteste überlieferte deutschsprachige Rezept für Baumkuchen aus dem Jahr 1450 und das wohl älteste gedruckte Rezept für Rüblikuchen von 1892 stammt?
Von hausgemachten Kuchen bis hin zu feiner Konditorware hat jede Nation ihre ganz eigenen klassischen – und geliebten – süßen Verführungen. Von denen viele so unwiderstehlich lecker schmecken, dass sie inzwischen auf der ganzen Welt beliebt sind. Wir laden Sie auf eine Reise über den Kontinent ein, für die wir die 31 besten Kuchen und Torten ausgewählt haben.
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Hinweis: Unsere Rangliste basiert auf der Beliebtheit und kulturellen Bedeutung jedes Kuchens in seinem Heimatland sowie auf den geschätzten Meinungen unseres weitgereisten (und wohlgenährten) Teams. Sie ist daher zwangsläufig subjektiv und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Adaptiert von Ina Hieronimus
31. Tarta de Santiago, Spanien
Diesen galicischen Mandelkuchen ziert das Kreuz von Santiago – eines der bekanntesten Symbole der nordspanischen Stadt. Das Rezept stammt aus dem 16. Jahrhundert, als Mandeln noch ein Luxusprodukt waren.
Erst im 20. Jahrhundert, als Mandeln erschwinglicher wurden, entdeckte die breite Bevölkerung dieses Backwerk. Das charakteristische Santiago-Kreuz verdankt der Kultkuchen dem Konditor José Mora Soto – er griff 1924 als Erster zur Schablone und verzierte seine Tarta de Santiago mit Puderzucker.
30. Misérable, Belgien
Vom Namen sollte sich hier niemand abschrecken lassen, denn diese belgische Delikatesse schmeckt fantastisch. Sie besteht aus zwei Schichten Joconde-Biskuit – einem luftigen Mandelbiskuit – die eine französische Buttercreme trennt. Diese wird aus Vanillezuckersirup und Eigelb zubereitet, was ihr eine seidige Textur verleiht und sie ein bisschen wie einen festen Pudding aussehen lässt.
Das Grundrezept für diese Köstlichkeit brachte in den 1920er-Jahren der Brüsseler Konditor Pierre Gaelens in die belgische Küstenstadt Knokke, wo er eine Konditorei eröffnete. Dort kreierte er diese Schnitte, die er ab 1932 unter die kuchenhungrige Kundschaft brachte. Beim Namen der süßen Schöpfung ließ er sich von Victor Hugos Roman „Die Elenden“ (im Original „Les Misérables“) inspirieren.
29. Kladdkaka, Schweden
Der schwedische Name deutet es bereits an, Kladdkak ist ein klebriger Kuchen. IKEA-Filialen auf der ganzen Welt haben ihn im Angebot, aber man kann ihn auch überraschend einfach selbst zubereiten. Seine charakteristisch weiche, aber dennoch dichte Konsistenz unter der knusprigen Kruste verdankt Kladdkaka einer kurzen Backzeit – und dem Fehlen von Backpulver.
Über die Entstehung des Kuchens gibt es zwei Theorien: Die eine besagt, dass er in den 1960er-Jahren aus Paris nach Schweden kam. Der anderen zufolge entstand er zufällig, als 1938 die Hausfrau Gudrun Isaksson aus dem schwedischen Örebro ein amerikanisches Brownie-Rezept nachbacken wollte, aber entweder kein Backpulver hatte oder es schlicht vergaß.
28. Zuger Kirschtorte, Schweiz
Heinrich Höhn, ein Konditor, der im Schweizer Städtchen Zug ein Café betrieb, erfand die Zuger Kirschtorte im Jahr 1915. Sie besteht aus Schichten von Nussbaiser, Biskuit, Buttercreme und – ganz wichtig – Kirschwasser. Letzteres verleiht ihr den fruchtigen Geschmack und einen Teil des Namens.
So richtig populär wurde die Zuger Kirschtorte, nachdem Höhns ehemaliger Chefkonditor Jacques Treichler das Geschäft übernommen hatte. Selbst Berühmtheiten wie Charlie Chaplin und Audrey Hepburn zählte die Torte zu ihren Fans. In Zug ist dieser beliebten Schweizer Köstlichkeit heute sogar ein kleines Museum gewidmet.
27. Tarta San Marcos, Spanien
Die Geschichte der Tarta San Marcos reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert: Sancha Raimúndez von León, Tochter der Königin Urraca von León-Kastilien, stiftete den Pilgern, die auf dem Weg nach Santiago de Compostela waren, das Kloster San Marcos. Als die Infantin dem Kloster schließlich einen Besuch abstattete, wurde ihr zu Ehren diese Leckerei kreiert.
Für die Tarta San Marcos wird ein sehr lockerer Biskuit in Sirup getränkt, auf den dann Kakaocreme, Schlagsahne sowie eine Creme aus Eigelb geschichtet werden.
26. Šakotis, Litauen, Polen und Belarus
Šakotis (in Polen als „Sękacz“ und in Belarus als „Bankukha“ bekannt) ist ein Kuchen, der ohne Backform auskommt, da der Teig auf einen rotierenden Spieß gegossen wird. Während dieser sich im Ofen oder über einem offenen Feuer dreht, wird immer mehr Teig hinzugefügt, wodurch die charakteristische Baumform entsteht.
Er ist also mit unserem Baumkuchen verwandt und laut Legende war sein Rezept lange ein von Mönchen gut gehütetes Geheimnis. In Litauen steht Šakotis auch heute noch bei jedem feierlichen Anlass auf dem Tisch.
25. Kransekake, Dänemark und Norwegen
Der Kransekake oder Kransekage („Kranzkuchen“) ist ein skandinavischer Blickfang, der zu Weihnachten, bei Hochzeiten oder anderen feierlichen Anlässen im Mittelpunkt der Festtafel steht. Für seine Herstellung werden in speziellen Formen Ringe aus gemahlenen Mandeln, Zucker und Eischnee gebacken, die dann zu einem Turm gestapelt werden. Verziert und manchmal auch zusammengeklebt werden die Ringe mit Zuckerguss.
Dem Anlass entsprechend wird der fertige Kuchenturm gern mit Fähnchen, Schleifen und allerlei Anderem dekoriert.
24. Prinsesstårta, Schweden
Mit ihrer leuchtend grünen Kuppel ist die Prinsesstårta („Prinzessinnentorte“) eine der auffälligsten Torten überhaupt. Unter dem farbenfrohen Marzipanüberzug schlummern Schichten aus Biskuit, Himbeerkonfitüre, Vanillecreme und Schlagsahne. Das Rezept für die heutige Prinsesstårta wurde erstmals 1948 im „Prinsessornas Kokbok“ („Kochbuch der Prinzessinnen“) veröffentlicht.
Erfunden hat die Torte, die ursprünglich „grön tårta“ („Grüne Torte“) hieß, die Hauswirtschaftslehrerin Jenny Åkerström – zu deren Schülerinnen die schwedischen Prinzessinnen Margaretha, Märtha und Astrid gehörten.
23. Bûche de Noël, Frankreich
Bûche de Noël ist ein weihnachtlicher Hingucker. Inspiriert vom traditionellen Weihnachtsscheit, das einst im Winter in ganz Europa als Symbol des Lichts verbrannt wurde (und sogar zum Vorhersagen der Zukunft diente), stammt diese festliche Rolle vermutlich aus Frankreich.
Es heißt, ein Pariser Konditor habe sie in den 1870er-Jahren kreiert. Sie besteht aus einem dünnen Biskuitteig, der mit einer Creme bestrichen und dann aufgerollt wird. Anschließend wird die Rolle außen mit einer Schokocreme bestrichen und schließlich so dekoriert, dass sie wie ein Holzscheit aussieht. Neben dem Klassiker gibt es heute zahlreiche Abwandlungen, in denen die Bûche de Noël mit Aromen wie gesalzenes Karamell, Kaffee oder auch Rosenwasser verfeinert wird.
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22. Dobostorta, Ungarn
Charakteristisch für diese ungarische Torte sind ihre vielen Schichten aus feinem Biskuit und Schokoladenbuttercreme, gekrönt von einer glänzenden Karamellschicht. Benannt ist die Dobostorte nach József C. Dobos, dem Konditor, der sie in den 1880er-Jahren erfand. 1885 nahm er sie zur Landesausstellung in Budapest mit – wo Kaiser Franz Josef I. und Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn zu den Ersten gehörten, die in ihren Genuss kamen.
Schon bald wurde die Torte nicht nur in Ungarn, sondern in ganz Europa populär. Eine traditionelle Dobostorte besteht aus fünf dünnen Biskuitböden – die alle einzeln gebacken und aufgeschichtet werden.
21. Reform Torta, Serbien
Walnussbiskuit und eine cremige Schokoladenfüllung bilden die Grundlage für diese serbische Köstlichkeit. Wahrscheinlich wurde dieses Feingebäck nach dem Zweiten Weltkrieg erfunden, als die Zutaten nicht mehr so knapp waren und man es sich leisten konnte, Dinge wie Eier, Zucker und Schokolade für Desserts zu verwenden.
Für den herrlich nussigen Biskuit und die samtige Füllung braucht man sehr viele Eier. Das Ergebnis ist ein Kuchen, der süß und reichhaltig ist, und doch auf der Zunge zergeht.
20. Le Fraisier, Frankreich
Le Fraisier ist DIE französische Erdbeertorte schlechthin. Ihr Ursprung lässt sich bis zum französischen Hof des 17. Jahrhunderts zurückverfolgen.
Sie besteht aus einem feinen Biskuit, der klassischerweise sowohl Tortenboden als auch -deckel bildet – und in der 1966 vom französischen Konditor Gaston Lenôtre kreierten Version noch dazu mit Kirschwasser aromatisiert wird. Dazwischen liegt eine dicke Schicht Vanillecreme oder Crème Mousseline (eine Art Buttercreme) mit Erdbeeren. Den Hingucker bilden die halbierten Erdbeeren, die mit der Schnittfläche nach außen die Torte ringsum zieren. Am besten schmeckt Le Fraisier natürlich in der Erdbeerzeit, wenn die unwiderstehlichen roten Früchtchen auf ihrem geschmacklichen Höhepunkt sind.
19. Amandine, Rumänien
Wenn Sie eine der traditionellen rumänischen Cofetării (Konditoreien) betreten, werden Sie dort garantiert diese entzückenden kleinen Schokoladenküchlein entdecken. Amandine sind der Traum aller Schokoladenfans: in Rumsirup getränkter Schokoladenbiskuit, bedeckt mit Schokoladenbuttercreme, das Ganze glasiert mit noch mehr Schokolade – und zum krönenden Abschluss ein kunstvoll gespritzter Klecks aus ... Schokoladenbuttercreme. Darauf eventuell noch ein hauchdünnes Schokoladenblättchen. Mehr geht nun wirklich nicht.
Seit den 1960er-Jahren lässt Amandine die Herzen süßer Schleckermäuler höher schlagen. Eine Leckerei, die man unbedingt probiert haben muss.
18. Barmbrack, Irland
Der auch als Irischer Teekuchen bekannte Barmbrack ist ein Backwerk, das man sich traditionell zu besonderen Anlässen gönnte – insbesondere zu Samhain (Halloween). Früher wurde der Barmbrack oft mit Hefe zubereitet, wodurch er eher einem Brot ähnelte. Heute nimmt man meist Backpulver dafür.
Vollgepackt mit Trockenfrüchten und aromatisiert mit schwarzem Tee und Gewürzen wie Zimt und Muskatnuss, ist der Barmbrack perfekt für dunkle Herbst- und Wintermonate in Irland. Es war auch Tradition, vor dem Backen kleine Glücksbringer in den Teig zu legen.
17. Rigó Jancsi, Ungarn
Diese üppige, schokoladige Torte ist ein ungarischer Klassiker – mit einer Liebesgeschichte als Hintergrund. Rigó Jancsi lockt mit süßer Schokomousse (aromatisiert mit Rum oder Vanille) zwischen zwei Schichten Schokoladenbiskuit, abgerundet mit einer dunklen Schokoladenglasur und wird klassischerweise in Würfel geschnitten.
Benannt ist die Kreation nach dem ungarischen Geiger János „Jancsi“ Rigó, der das verführerisch-süße Gebäck eigens in Auftrag gegeben haben soll, um damit eine Angebetete zu betören. Bei jener handelte es sich um Clara Ward, eine aus den USA stammende High-Society-Lady, die mit einem belgischen Aristokraten verheiratet war, als sie den temperamentvollen Rigó kennenlernte und schließlich mit ihm durchbrannte.
16. Dundee Cake, Schottland
Würzig, fruchtig und gekrönt mit blanchierten Mandeln ist der Dundee-Kuchen ein schottischer Favorit. Auch wenn er oft um Weihnachten herum gebacken wird, ist er zu jeder Jahreszeit ein köstlicher Genuss, vor allem zu einem guten Tee oder Kaffee.
Traditionell enthält er saftige Trockenfrüchte wie Johannisbeeren, Sultaninen und kandierte Kirschen, Orangenmarmelade sowie frische Orangenzesten. Seinen Namen sollen ihm angeblich die ostschottischen Hersteller von Keiller’s Marmelade aus Dundee gegeben haben, die auch die Ersten waren, die diesen beliebten Kuchen in Massenproduktion herstellten.
15. Madeira Cake, England
Der Madeira-Kuchen stammt nicht etwa von der gleichnamigen portugiesischen Insel, sondern aus England. Seinen Namen hat er über einen kleinen Umweg erhalten. Dieser eher einfache Kastenkuchen wurde einst nämlich besonders gern zu einem Gläschen Madeira, einem süßen Likörwein, gereicht.
Das Grundrezept ist nichts Ausgefallenes: Man braucht nur Butter, Zucker, Eier und Mehl. Dazu vielleicht noch ein bisschen abgeriebene Zitronenschale, für etwas Aroma – was wieder mal beweist, dass die einfachsten Dinge oft die besten sind.
14. Portokalopita, Griechenland
Anstelle von Mehl verwendet man für diesen einzigartigen Kuchen eine klassisch griechische Zutat: Filoteig. Dieser wird zerbröselt und dann mit Öl, Eiern, griechischem Joghurt und Zucker zu einem Teig verarbeitet, der erst gebacken und danach mit einem Orangen-Zimt-Sirup übergossen wird.
Nach dem Abkühlen genießt man diesen saftigen Kuchen am besten mit einer guten Tasse Kaffee – oder einer großen Kugel Eis.
13. Bienenstich, Deutschland
Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum der Bienenstich eigentlich Bienenstich heißt? Die Legende, die sich um die Entstehung des deutschen Blechkuchenklassikers aus Butter, Zucker, Ei, Sahne, Mandeln und Honig rankt, ist abenteuerlich.
Angeblich haben im Jahr 1474 zwei junge Bäckerlehrlinge aus der kleinen Stadt Adernach am Rhein den Angriff von Bewohnern der Nachbarstadt Linz dadurch vereitelt, dass sie Bienenkörbe auf die nahenden Feinde warfen. Zur Feier des Tages stand dieses Backwerk auf dem Tisch, das schließlich auf den Namen Bienenstich getauft wurde.
12. Kvæfjordkake, Norwegen
„Die beste Torte der Welt“, so bezeichnen die Norweger bei aller Bescheidenheit ihre geliebte Kvæfjordkake – da wundert es auch nicht, dass dieser süße Traum aus saftigem Biskuit, knusprigem Baiser, zarter Vanillecreme und feinen Mandelblättchen Anfang dieses Jahrtausends zur norwegischen Nationaltorte gewählt wurde.
Erfunden wurde sie in den 1930er-Jahren von zwei Schwestern aus dem Städtchen Kvæfjord, das etwa 300 Kilometer nördlich des Polarkreises am gleichnamigen Fjord liegt. Sie änderten für ihren Kvæfjordkake ein dänisches Rezept für Königskuchen ab, unter anderem, indem sie die Menge der teuren Mandeln reduzierten, um die Torte erschwinglicher zu machen.
11. Jamaican Ginger Cake, Großbritannien
Dieser dunkle, recht feuchte Gewürzkuchen, der von jamaikanischen Aromen inspiriert in Großbritannien erfunden wurde, ist vor allem durch die britische Marke McVitie's bekannt geworden. Die Geschichte dieses Ingwerkuchens begann jedoch lange bevor er kommerziell verkauft wurde.
Ab dem 17. Jahrhundert brachten Seefahrer Ingwer, Rohrzucker und Melasse aus Jamaika nach Großbritannien, was den britischen Bäckern Zugang zu ganz neuen Zutaten ermöglichte. Ingwer wurde zunächst als Heilmittel verwendet, aber schon bald wurde erkannt, wie gut er auch in einem Kuchen schmecken kann.
10. Medovik, Russland
Ja, es ist aufwendig, diese russische Honigtorte mit ihren vielen Schichten zu machen, aber die Mühe lohnt sich! Angeblich wurde diese Köstlichkeit Anfang des 19. Jahrhunderts erfunden, möglicherweise aber auch erst später.
Laut Legende wollte ein junger Hofkonditor die Gattin von Zar Alexander I. mit diesem Backwerk beeindrucken. Er wusste allerdings nicht, dass die Zarin Honig nicht mochte. Die Herrscherin wiederum wusste nicht, dass der Tortenbiskuit, der sich mit Schichten gesüßter saurer Sahne abwechselt, mit Honig aromatisiert war. Sie kostete also ganz unvoreingenommen und war begeistert. Puh!
9. Battenberg, England
Der Battenberg-Kuchen ist den meisten Briten sofort ein Begriff. Sein rosa-gelbes Karomuster hat geradezu Kultstatus – und das Aroma der Aprikosenmarmelade (mit der die Biskuitböden zusammengefügt werden) sowie der Marzipanüberzug sorgen bei den Inselbewohnern für einen Nostalgieschub.
Es heißt, der Kuchen sei anlässlich der Hochzeit von Prinz Ludwig von Battenberg mit Prinzessin Victoria, einer Enkelin Königin Victorias, im Jahr 1884 kreiert worden. Während er heute typischerweise aus vier farbigen Quadraten besteht, sind es in älteren Rezepten bis zu 25.
8. Sachertorte, Österreich
Die berühmte Sachertorte entstand durch eine glückliche Verkettung von Ereignissen. Es war 1832, der österreichische Staatskanzler Fürst Metternich erwartete Gäste – und verlangte nach einem besonderen Dessert. Als der Chefkoch an besagtem Tag krank war, fiel die anspruchsvolle Aufgabe dem damals 16-jährigen Lehrling Franz Sacher zu. Der pfiffige junge Mann kreierte daraufhin ein süßes Backwerk aus reichhaltigem Schokoladenbiskuit, mit Marillenmarmelade bestrichen und einer Schokoladenglasur überzogen.
Die Torte fand nicht nur an jenem Abend großen Anklang, sondern stand bald darauf auch auf den Speisekarten des kaiserlichen Hofs in Wien.
7. Opéra-Torte, Frankreich
Schichten aus mit Kaffeesirup getränktem Mandelbiskuit, Schokoladenganache und mit Kaffee- oder Orangenlikör aromatisierte Buttercreme, überzogen mit einer glänzenden Schokoglasur – das ist die berühmte französische Opéra-Torte. Sie darf in keiner französischen Patisserie fehlen und es heißt, dass die Schichten dieser Kreation die Etagen eines Opernhauses symbolisieren.
Es ist unklar, seit wann es die Opéra-Torte gibt. Sie könnte im späten 19. Jahrhundert oder auch erst 1960 erfunden worden sein, wie verschiedene Theorien behaupten. Eines ist aber unbestreitbar: Sie ist ein absoluter Klassiker.
6. Victoria Sponge, England
Der Victoria Sponge Cake ist in seiner Einfachheit ganz bezaubernd und in England oft der erste Kuchen, den man zu Hause selbst backt. Zwischen zwei Schichten Vanillebiskuit leuchtet traditionell Erdbeer- oder Himbeermarmelade. Oft und gern kommt noch Sahne oder Buttercreme dazu. Den süßen Abschluss bildet eine Schicht aus Puderzucker.
Seinen Namen verdankt der Kuchen niemand Geringerem als Königin Victoria – deren Lieblingskuchen er gewesen sein soll. Möglicherweise wurde er ursprünglich für den königlichen Nachwuchs gebacken, bevor er zu einer Teatime-Leckerei für Erwachsene wurde.
5. Schweizer Rolle, Mittel- und Westeuropa
Auch wenn der Name es annehmen lässt: Die Schweizer Rolle stammt wahrscheinlich nicht aus der Schweiz, sondern hat ihre Wurzeln wohl eher im mittleren oder westlichen Europa. Einige Theorien schreiben den Ursprung dieser Biskuitrolle Österreich zu, andere Slowenien, wieder andere Frankreich; einige wenige sogar England.
Auch wenn wir nicht genau wissen, woher sie kommt, wissen wir eines ganz sicher: Sie ist köstlich – und sehr vielseitig. Traditionell kommt sie mit einer Füllung aus Marmelade und Schlagsahne daher, aber heutzutage zeigt sie sich in unzähligen Varianten, von Füllungen mit Schokolade und Karamell bis hin zu exotischen Früchten.
4. Lemon Drizzle Cake, England
Diese zitronige Köstlichkeit ist ein Favorit für den klassischen englischen Nachmittagstee und passt für einen extra Zitruskick besonders gut zum Bergamotte-Aroma von Earl Grey. Für diese frische Variante eines Rührkuchens nimmt man von allen Zutaten dieselbe Menge und aromatisiert den daraus entstehenden Teig mit Zitronensaft und -zeste.
Besonders spritzig wird das Ganze durch den dickflüssigen Zitronensirup, der zum Schluss großzügig über den Kuchen geträufelt wird. Die heute bekannte und beliebte Version des Lemon Drizzle Cake stammt von der britischen Kochbuchautorin Evelyn Rose, die ihr Rezept 1967 veröffentlichte.
3. Karottenkuchen, verschiedene Länder
Einige Lebensmittelhistoriker führen den Karottenkuchen auf den Karottenpudding des Mittelalters zurück (wobei hierbei mit „Pudding“ eine mit Eiern und Mehl oder Brot angedickte Süßspeise gemeint ist). Rezepte, die dem heutigen Karottenkuchen ähneln, finden sich erstmals im frühen 19. Jahrhundert in Frankreich und der Schweiz. Sogar im Kochbuch des ehemaligen Chefkochs von Ludwig XVI. steht ein Rezept dafür.
Besonders beliebt war Karottenkuchen dank der natürlichen Süße seiner Hauptzutat zu allen Zeiten, in denen Zucker ein knappes – und somit teures – Gut war. Wann, wo und von wem auch immer das Backwerk erfunden wurde, fest steht: Köstlich saftig soll er sein und eine stattliche Haube aus Frischkäsecreme tragen. Es sei denn natürlich, es handelt sich dabei um eine Rüblitorte – zu der gehört unbedingt eine feine Puderzuckerglasur.
2. Schwarzwälder Kirschtorte, Deutschland
Die Schwarzwälder Kirschtorte ist wohl die berühmteste Torte Deutschlands. Auf der anderen Seite des Atlantiks hat sie sogar ihren eigenen Feiertag: der 28. März ist in den USA „National Black Forest Cake Day“.
Erfunden wurde die beschwipste Kalorienbombe (zu deren Namensgebung es die unterschiedlichsten Theorien gibt) übrigens gar nicht im Schwarzwald, sondern im Rheinland – von einem jungen Schwaben namens Josef Keller, der 1915 in einem Café in Bad Godesberg aus Sandboden, Sauerkirschen und Rahm eine Torte schuf, die als erste Schwarzwälder Kirschtorte gilt. Allerdings war Kellers Kreation damals noch einstöckig. Genau 89 Jahre später fand dann das erste Schwarzwälder Kirschtortenfestival statt – dann auch tatsächlich im Schwarzwald.
1. Schokoladenkuchen, verschiedene Länder
Kakao stammt zwar ursprünglich aus Südamerika, aber Schokoladenkuchen und –torten wurden in Europa kreiert. Das liegt unter anderem am Niederländer Coenraad van Houten, der als Erfinder des Kakaopulvers gilt und mit seiner hydraulischen Presse 1828 die Schokoladenproduktion revolutionierte. Und an Alfred Bird, der 1843 in England das erste Backpulver erfand. Aber auch am deutschen Apotheker Dr. August Oetker, der in den 1890er-Jahren mit der Vermarktung seines eigenen Backpulvers begann.
All diese Entwicklungen haben zur Erfindung unseres heiß geliebten Schokokuchens beigetragen – so wie wir ihn heute kennen und lieben.
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