21 gefährliche Küchenfehler, die viele von uns begehen
Diese Unsitten können zu einer Lebensmittelvergiftung führen
Eine Lebensmittelvergiftung ist äußerst unangenehm, keine Frage. Sie kann aber sehr einfach vermieden werden. Befolgen Sie dafür stets unsere einfachen Tipps, die unter anderem auf den Empfehlungen des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) basieren. Sehen Sie hier 21 gesundheitsschädliche Küchenfehler, die die meisten von uns begehen – und Tipps, wie Sie es zukünftig besser machen können.
Adaptiert von Martina Horrobin und Tascha Walker Dean
Reis falsch aufwärmen
Bacillus cereus ist ein lebensmittelvergiftendes Bakterium, das besonders in ungekochtem Reis vorkommt. Die Sporen überleben den Kochvorgang und vermehren sich, wenn der gekochte Reis bei Raumtemperatur aufbewahrt wird. Die Vermehrung der Bakterien kann zu Erbrechen oder Durchfall führen. Reis immer innerhalb einer Stunde abkühlen und Reisreste nicht länger als einen Tag im Kühlschrank aufbewahren. Die Getreidekörner sollten nicht mehr als einmal aufgewärmt werden und vor dem Verzehr vollständig erhitzt werden.
Ein Schneidebrett für alles verwenden
In der Küche sollte immer Platz für ein separates Schneidebrett für rohes Fleisch sein. Ungekochtes oder nicht ausreichend gegartes Fleisch ist eine der Hauptursachen für Lebensmittelvergiftungen. Getrennte Schneidebretter und Messer für Gemüse und Fleisch können das Risiko verringern. Achten Sie darauf, Schneidebrett und Messer nach dem Kontakt mit rohem Fleisch gründlich zu reinigen.
An Lebensmitteln schnuppern
Den Schnuppertest kennen wir alle: Schnell an der frischen Milch riechen, ob sie noch genießbar ist, und ab ins Müsli. Doch Vorsicht: Nicht alle Bakterien riechen schlecht. Bei H-Milch zum Beispiel ist der Geruchssinn kein guter Indikator. Verlassen Sie sich also nicht auf Ihre Nase, wenn es darum geht, eine Lebensmittelvergiftung zu vermeiden. Achten Sie auf das Mindesthaltbarkeitsdatum und entsorgen Sie die Milch im Zweifelsfall im Ausguss.
Beim Einkauf zuerst Tiefkühlprodukte in den Wagen legen
Nicht umsonst befindet sich die Tiefkühlabteilung meist im hinteren Bereich des Supermarktes. Es ist ratsam, gefrorene Produkte immer erst kurz vor dem Gang zur Kasse in den Wagen zu legen, damit die Lebensmittel während des Einkaufs nicht schon antauen.
Mit offenen Wunden an den Händen kochen
Selbst der kleinste Kratzer ist eine offene Wunde. Wenn dadurch schädliche Bakterien wie etwa Staphylokokken in die Nahrung gelangen, kann das zu einer Lebensmittelvergiftung führen. Kleben Sie jede noch so kleine Wunde gut ab. In den Gastronomieküchen werden wegen der guten Sichtbarkeit übrigens immer blaue Pflaster verwendet.
Lebensmittel in beschädigter Verpackung kaufen
Finger weg von Lebensmitteln mit beschädigter Verpackung oder aufgebrochenem Siegel! Diese Produkte können während der Verarbeitung oder des Transports kontaminiert worden sein und stellen somit ein erhöhtes Risiko für eine Lebensmittelvergiftung dar. Melden Sie beschädigte Ware am besten bei einem Supermarktangestellten, damit sie aussortiert werden kann.
Halbgares Fleisch verzehren
Wer ein digitales Lebensmittelthermometer besitzt, braucht sich keine Sorgen um zu kurz oder zu lange gegartes Fleisch zu machen. Die Kerntemperatur von Fleisch und Geflügel sollte mindestens 70 bis 80 Grad betragen, um Keime abzutöten. Das gilt übrigens auch für Fisch und Meeresfrüchte.
Melonen nicht waschen
Früchte, die am Boden wachsen, wie zum Beispiel Melonen, bergen ein hohes Risiko für Lebensmittelvergiftungen. Listerienbakterien können sich auf der rauen Schale ausbreiten und sogar in das Fruchtfleisch übergehen. Waschen Sie daher Netz-, Wasser- oder Honigmelonen vor dem Anschneiden gründlich und entfernen Sie vorsichtshalber das Fruchtfleisch vor dem Verzehr von der Schale.
Beeren nicht waschen
Das Waschen empfindlicher Beerenfrüchte wie Himbeeren und Erdbeeren mag lästig erscheinen. Doch auch sie können Träger von schädlichen Bakterien und Viren sein, die durch verunreinigtes Wasser bei der Ernte und Verarbeitung aufgenommen wurden. Spülen Sie die Beeren vorsichtshalber mit kaltem Wasser ab. Und am besten erst kurz vor dem Verzehr, da Feuchtigkeit die Haltbarkeit verkürzen kann.
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Warme Lebensmittel in den Kühlschrank stellen
Wenn Sie warme Speisen in den Kühlschrank stellen, erhöht sich die Innentemperatur. Dies begünstigt die Vermehrung von Bakterien und deren Übergreifen auf benachbarte Lebensmittel. Wie bereits erwähnt, sollten Lebensmittel nach dem Kochen schnell abgekühlt werden. Um im Kühlschrank zügig die ideale Lagertemperatur zu erreichen, kann man die Speisen in kleinere Portionen umfüllen. Lebensmittel wie etwa Reis lassen sich auf einem Tablett ausbreiten oder im Topf abgedeckt zum Beispiel in den kälteren Keller stellen. Die kälteste Zone des Kühlschranks – meist unten über dem Gemüsefach – sollte nicht mehr als fünf Grad betragen.
Rohes Fleisch zu anderen frischen Lebensmitteln in den Einkaufswagen legen
Lebensmittelhygiene beginnt bereits vor der Verarbeitung der Produkte in der Küche. Zur Vermeidung von Kreuzkontaminationen sollte rohes Fleisch (oder Fisch) immer getrennt von anderer frischer Ware im Einkaufswagen liegen.
Geschmolzenes Speiseeis wieder einfrieren
Wenn bereits geschmolzenes Speiseeis längere Zeit bei Zimmertemperatur gelagert wurde, können sich schädliche Bakterien wie Listerien bilden. Deshalb sollte es nicht wieder eingefroren werden.
Essensreste warmhalten
Kühlen Sie Speisereste so schnell wie möglich ab, am besten innerhalb von zwei Stunden. Wenn sie zu lange abkühlen oder nicht kühl genug aufbewahrt werden, besteht die Gefahr, dass sich Bakterien vermehren. Reste im Kühlschrank aufbewahren und immer innerhalb von zwei Tagen verbrauchen oder einfrieren.
Rohes Fleisch im obersten Fach des Kühlschranks aufbewahren
Auch im Kühlschrank sollte rohes Fleisch immer getrennt von anderen Lebensmitteln aufbewahrt werden. Am besten in einem sauberen, verschlossenen Behälter im untersten und kältesten Fach des Kühlschranks. So kann der Fleischsaft nicht andere Speisen im Kühlschrank kontaminieren.
Rohes Fleisch oder rohen Fisch zu lange aufbewahren
Rohes Fleisch und roher Fisch sollten auch im Kühlschrank nicht zu lange aufbewahrt werden. Am besten kochen oder frieren Sie frisches Geflügel, Fisch und Fleisch innerhalb von zwei Tagen nach dem Kauf ein. Auch angebrochene Packungen sollten unbedingt richtig gelagert werden und achten Sie auf das Mindesthaltbarkeitsdatum auf dem Etikett.
Den Kühlschrank überfüllen
In einem überfüllten Kühlschrank kann die kühle Luft zwischen den Lebensmitteln nicht zirkulieren. Dadurch steigt nicht nur die Innentemperatur, sondern auch die Gefahr der Bakterienvermehrung. Die beste Temperatur dafür liegt im „Gefahrenbereich“ zwischen acht und 60 Grad. Bei diesen Temperaturen sollten Lebensmittel also besser nicht über längere Zeit aufbewahrt werden.
Rohes Fleisch waschen
Das Waschen von rohem Fleisch, insbesondere von Geflügel wie Huhn oder Pute, ist ein überholter Mythos der Lebensmittelsicherheit. Heute weiß man, dass durch das Abspülen Bakterien wie Salmonellen oder Campylobacter in der ganzen Küche, im Spülbecken, auf Tüchern und Utensilien verteilt werden. Stattdessen sollte man bei der Zubereitung von Geflügel die Grundregeln der Hygiene beachten und das Fleisch gründlich durchgaren, um eine Kontamination zu vermeiden.
Rohes und gegartes Fleisch mit der gleichen Grillzange wenden
Beim Grillen ist es natürlich einfacher, Würstchen und Burger mit ein und derselben Zange zu wenden. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass schädliche Bakterien von rohem auf gegartes Fleisch und Gemüse übertragen werden. Besorgen Sie sich zwei verschiedenfarbige Zangen: eine für rohes und eine für gegartes Grillgut.
Speisen zu lange bei Raumtemperatur stehenlassen
Gehen Sie am Buffettisch vor allem an belegten Broten mit Ei, die schon den ganzen Tag in der Auslage liegen, zügig vorbei. Der Verzehr von nicht richtig temperierten und gelagerten Lebensmitteln wie etwa Eiern, Reis, Fleisch und Fisch ist der garantierte Weg zu einer Lebensmittelvergiftung. Idealerweise sollten Speisen nicht länger als zwei Stunden bei Raumtemperatur stehen, an heißen Tagen nicht länger als eine Stunde.
Lebensmittel falsch auftauen
Um mögliche Lebensmittelvergiftungen zu vermeiden, sollte man Tiefkühlkost nicht den ganzen Tag bei Zimmertemperatur auf dem Küchentisch stehen lassen. Die sicherste Methode ist das Auftauen über Nacht im Kühlschrank. So vermeiden Sie am ehesten die „Gefahrenzone“, in der sich Bakterien besonders wohlfühlen. Fleisch beim Auftauen auf einen Teller oder in einen Behälter legen, damit der Saft nicht auf andere Lebensmittel tropfen kann.
Konserven vorrätig halten und im Kühlschrank aufbewahren
Es ist immer gut, eine Dose Tomaten oder Bohnen im Vorratsschrank zu haben. Aber auch Konserven sind nicht ewig haltbar. Achten Sie deshalb auch hier auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Bewahren Sie die angebrochene Konserve nicht im Kühlschrank auf, da die Lebensmittel einen metallischen Geschmack annehmen können. Wenn Sie nicht den ganzen Inhalt der Dose verbrauchen, füllen Sie den Rest in ein anderes Gefäß um.
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