21 Lebensmittel, die gesünder sind als ihr schlechter Ruf
So können Sie diese Leckereien ohne schlechtes Gewissen verzehren
Überall ist zu lesen, wie krank machend doch verarbeitete Lebensmittel wie Weißbrot, Pommes und Schokolade sind. Keine Frage, ein übermäßiger Verzehr dieser Lebensmittel ist der Garant für Fettleibigkeit und Herzkrankheiten. Wer sich aber insgesamt ausgewogen ernährt, darf sich durchaus ein paar Lieblingsleckereien gönnen. Einige davon sind sogar überraschend gesund – in Maßen, versteht sich. Ein Überblick über die Vorzüge von Schokolade, Chips und Co. in Bildern.
Adaptiert von Martina Horrobin und Wibke Carter
Spiegeleier
Ein Spiegelei hat etwa 45 Kalorien mehr als ein pochiertes Ei. Das Hühnerprodukt ist reich an Eiweiß, B-Vitaminen, Vitamin D und Selen. Und diese Nährstoffe gehen selbst in der Pfanne nicht verloren. Sie sollten beim Braten aber ein ungesättigtes Öl wie Raps- oder Olivenöl verwenden.
Nudeln
„Kohlenhydrate sind schlecht“ – die Botschaft kennen Sie, oder? Dabei empfehlen allgemeine Richtlinien für gesunde Ernährung stärkehaltige Kohlenhydrate – insbesondere Vollkornprodukte – als einen wichtigen Bestandteil einer Mahlzeit. Und das überall auf der Welt. Sowohl Weizennudeln als auch Vollkornnudeln schneiden mit einem glykämischen Index von unter 50 ebenfalls gut ab. Vollkornnudeln haben allerdings mehr Ballaststoffe.
Schinken
Schinken ist zwar verarbeitetes Fleisch, aber eine magere Proteinquelle mit weniger als fünf Prozent Fett. Achten Sie auf eine nitritfreie Version, wie zum Beispiel der Lachschinken von Königshofer. Aus dem Nitritpökelsalz können krebserregende Nitrosamine entstehen. Übrigens bedeutet „ohne Nitritzusatz“ nicht immer „nitritfrei“. Oft werden Sellerieextrakte zugesetzt, die naturgemäß einen hohen Nitritgehalt haben.
Backofen-Pommes
Pommes aus reinen Kartoffeln und mit Sonnenblumenöl sind nicht „verarbeiteter“ als hausgemachte Bratkartoffeln oder Kartoffelbrei. Eine durchschnittliche Portion von 150 Gramm aus dem Ofen liefert 1,37 Milligramm an Vitamin E. Drei bis vier Milligramm täglich der fettlöslichen Substanz sind für ein gesundes Immunsystem nötig. Die Portionsgröße enthält außerdem 5,3 Gramm an Ballaststoffen – genauso viel wie zwei Scheiben Vollkornbrot.
Rotes Fleisch
Sofern alles sichtbare Fett entfernt wurde, kann mageres, unverarbeitetes rotes Fleisch wie etwa vom Rind oder Lamm sehr gesund sein. „Rotes Fleisch liefert leicht resorbierbares Eisen und viel Zink, das wir für ein gesundes Fortpflanzungssystem und die Gehirnfunktion benötigen“, sagt die Ernährungsberaterin Priya Tew. Um das Dickdarmkrebsrisiko zu minimieren, sollten Sie nicht mehr als 300 bis 500 Gramm gekochtes rotes Fleisch pro Woche zu sich nehmen.
Fischstäbchen
Fischstäbchen aus Kabeljau sind eine sehr gute Jodquelle. Das freut die Schilddrüse, die für einen gesunden Stoffwechsel zuständig ist. Vier gebackene Iglo-Fischstäbchen liefern 244 Kalorien, 14 Gramm Eiweiß und nur 0,7 Gramm gesättigte Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel erhöhen können.
Kaffee
Sie kommen ohne den morgendlichen Koffeinschub nicht aus dem Quark? Nicht schlecht, denn der Genuss des Gebräus senkt das Gebärmutter- und Leberkrebsrisiko und soll gut gegen Bauchfett sein. Der gesunde Kaffeekonsum wird oftmals mit drei bis vier Tassen pro Tag beziffert (Schwangere sollten sich allerdings auf täglich zwei beschränken).
Käse
Käse macht dick. Stimmt theoretisch. Praktisch zeigen Studien etwas anderes: Käseesser scheinen sogar schlanker zu sein und keinen höheren Cholesterinspiegel zu haben. Und das, obwohl sie mehr gesättigte Fette essen. Das bestätigt die Theorie, dass sich Käse auf die darmfreundlichen Bakterien förderlich auswirkt. Diese wiederum produzieren eine Art Treibstoff namens Butyrat, der den Stoffwechsel anregt.
Weißbrot
Vollkornbrot hat 2,8 Gramm Ballaststoffe pro Scheibe und ist gesund. Heißt aber nicht, dass Weißbrot – mit nur einem Gramm Ballaststoffen pro Scheibe – schlecht ist. Tatsächlich decken zwei Scheiben Weißbrot etwa 17 Prozent des Tagesbedarfs an Kalzium (etwa so viel wie ein paar gehäufte Esslöffel griechischer Joghurt). Das liegt daran, dass Weißmehl per Gesetz mit einer Reihe von Vitaminen und Mineralstoffen angereichert ist.
Brot und Blutzucker
Weißbrot hat den Ruf, den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen zu lassen – und damit das Risiko für Typ-2-Diabetes zu erhöhen. Bei Vollkornprodukten soll das anders sein. Oder vielleicht doch nicht? So ergab eine Studie, dass ein Blutzuckerspiegelanstieg bei Lebensmitteln mit der Art von Darmbakterien zusammenhängt, die der Mensch im Körper hat. In der Untersuchung reagierten einige der Probanden auf Weißbrot mit einem geringeren Zuckeranstieg als bei Vollkornsauerteig.
Vollmilch
Vollmilch wurde jahrelang von vielen Menschen gemieden, vor allem als kalorienarme Milchkaffees und Cappuccinos im Trend waren. Doch diese Einstellung hat sich mittlerweile etwas geändert. Studien haben ergeben, dass Menschen, die Vollmilchprodukte konsumieren, nicht häufiger unter Herz-Kreislauf-Problemen leiden als diejenigen, die sie meiden. Außerdem ist Vollmilch eine gute Nährstoffquelle, enthält viel Eiweiß und fördert dank des darin enthaltenden Kalziums den Knochenaufbau.
Rotwein
Ein 175-ml-Glas Rotwein – etwa zwei Alkoholeinheiten – enthält Polyphenole. Diese sekundären Pflanzenstoffe sind für eine gesündere Darmbakterienpopulation förderlich. Außerdem liefert das Glas Rotwein auch 1,6 Milligramm Eisen, also etwas mehr als zehn Prozent der empfohlenen Tagesdosis. Das ist gut für die Blutbildung.
Kartoffeln
Kartoffeln werden oft als weniger gesund oder gar ungesund abgestempelt. Das liegt unter anderem an ihrem hohen glykämischen Index (GI), der angibt, wie schnell die Kohlenhydrate eines Lebensmittels Zucker in den Blutkreislauf abgeben. Aber inzwischen wird diese Tatsache relativiert, denn Kartoffeln sind eine wichtige Quelle von Kohlenhydraten, Vitaminen und Spurenelementen. Wenn man sie richtig zubereitet (also viel Öl und Unmengen an Butter meidet), gibt es keinen Grund, Kartoffeln nicht als Teil einer ausgewogenen Ernährung regelmäßig zu verzehren.
Salatdressing
Sie müssen beim Salat nicht unbedingt auf ein leckeres Dressing verzichten. Selbstgemachte Versionen können dem Gericht nämlich zusätzlichen Geschmack und Textur verleihen, ohne dabei gleich ungesund zu sein. Eine klassische Vinaigrette aus antioxidantienreichem Olivenöl, Essig und Senf kann man gut im Kühlschrank aufbewahren, während griechischer Joghurt mit Zitronensaft und viel schwarzem Pfeffer eine leichtere Alternative zu Mayonnaise-Dressings darstellt.
Frühstückscerealien
Cornflakes und andere Cerealien haben einen schlechten Ruf, aber wenn man sie sorgfältig auswählt, können sie durchaus gesundheitsfördernd sein. Eine kleine Schale Cheerios zum Beispiel enthält mindestens 15 Prozent der empfohlenen Tagesdosis von neun Vitaminen und Mineralstoffen. Wenn man 150 Milliliter Milch hinzufügt, erhöht sich dieser Wert auf mehr als 40 Prozent der empfohlenen Tagesdosis an Kalzium. Eine Portion deckt außerdem fast ein Zehntel des täglichen Bedarfs an Ballaststoffen, und der Zuckergehalt ist mit fünf Gramm pro Schale nicht allzu hoch.
Erdnussbutter
Lecker und so gesund: 30 Gramm oder eine Golfballgröße Erdnussbutter liefert 1,5 Milligramm Vitamin E und fast ein Viertel des Tagesbedarfs an Niacin. Das Vitamin B3 ist für die Energiefreisetzung, ein gesundes Nervensystem und die Haut wichtig. Außerdem liefert es zwei Gramm an Ballaststoffen (fast so viel wie in einer Scheibe Vollkornbrot) und ein herzgesundes Verhältnis von ungesättigten und gesättigten Fettsäuren.
Baked Beans
Sie müssen kein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie zum Abendessen mal „Baked Beans“ (gebackene Bohnen) auf Toast machen. Eine halbe Dose (zum Beispiel der Marke Heinz) der Hülsenfrucht zählt zu den empfohlenen „5 am Tag“- Lebensmitteln. Sie liefert zehn Gramm Eiweiß (mehr als ein großes gekochtes Ei) und 7,7 Gramm Ballaststoffe. Also fast ein Viertel der empfohlenen 30 Gramm pro Tag.
Früchtebrot
Ein selbstgebackenes klassisches Früchtebrot enthält so viele Aprikosen, Pflaumen und Rosinen, dass ein Stück davon als Mahlzeit zu der „5 am Tag“-Empfehlung passt. Und die Früchte liefern auch Eisen gegen Müdigkeit – pro Stück etwa zehn Prozent der empfohlenen Tagesmenge. Und natürlich bleibt es bei der Faustregel: Je weniger Zucker, desto besser.
Popcorn
Popcorn ist ein Vollkornprodukt und nur dann ungesund, wenn es mit viel Fett, Zucker und/oder Salz versetzt ist. Oder man sich durch die ganze Packung futtert. Das süße Popcorn von Heimatgut hat auf 100 Gramm berechnet einen Energiewert von 450 Kalorien, 28 Gramm Zucker und auch zehn Gramm Ballaststoffe.
Dunkle Schokolade
Je mehr Kakao die Schokolade enthält, desto weniger Zucker und desto mehr Polyphenol-Antioxidantien, die nachweislich den Blutdruck senken. Sehr dunkle Schokolade enthält auch eine überraschende Menge an Ballaststoffen, die die Darmgesundheit fördern – 50 Gramm einer 85-prozentigen Kakaoschokolade (am besten Bioqualität) liefern beispielsweise sechs Gramm Ballaststoffe – was ungefähr die Menge von 1,5 Schälchen Kleieflocken entspricht.
Lust auf Vollmilchschokolade?
Milchschokolade hat weniger Antioxidantien und einen höheren Zuckergehalt als die dunkle Variante. Trotzdem ist sie nicht schlecht: 50 Gramm Milchschokolade enthalten so viel knochenaufbauendes Kalzium wie ein 175-ml-Glas Milch und gleichzeitig mehr Ballaststoffe als ein kleiner Apfel.
Chips
Hätten Sie gedacht, dass eine kleine Tüte Kartoffelchips (25 Gramm und 132 Kalorien) mehr Kalium als eine durchschnittliche Banane und 40 Prozent mehr Vitamin C als eine Handvoll roter Weintrauben enthält? Mittlerweile sind die meisten Supermarktchips in Sonnenblumen- oder Rapsöl frittiert. Der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren hat einen positiven Effekt auf den Cholesterinspiegel. Eine 25-Gramm-Tüte gesalzener Chips machen nur sechs Prozent an der empfohlenen Tagesmenge an Salz aus. Zur Vorstellung: 25 Gramm aus einer Lay's-Tüte entsprechen etwa 18 Chips.
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