Essen auch Sie die falsche Sauce zu Ihren Nudeln?
So finden Sie die richtige Sauce zur Pasta
Es gibt einen guten Grund dafür, dass die Italiener mehr als 350 Nudelsorten erfunden haben. Pasta ist zwar eines der vielseitigsten Lebensmittel, doch es steckt mehr Wissenschaft dahinter, die richtige Sauce für jede Sorte zu finden, als man denken mag. Zwar können Sie mit Spaghetti nicht viel falsch machen, aber für das perfekte Geschmackserlebnis sollten Sie sich die folgenden Tipps aus der traditionellen italienischen Küche zu Herzen nehmen.
Bandnudeln: Tagliatelle
Tagliatelle-Saucen
Die Nudel ist wie ein langes, flaches Band geformt und nimmt deshalb dicke, cremige Saucen sehr gut auf, ebenso wie geriebenen Hartkäse. Doch auch leichtere Saucen passen sehr gut zu Tagliatelle, zum Beispiel zubereitet aus Olivenöl, gerösteten Tomaten, Chili und Knoblauch.
Bandnudeln: Pappardelle
Etwas länger und breiter als Tagliatelle ist die toskanische Bandnudelsorte Pappardelle. Der Name kommt vom italienischen Wort „pappare“, was so viel wie „futtern“ bedeutet – und genau das soll die Pasta mit der Sauce machen.
Pappardelle-Saucen
Die breiten Bandnudeln sollen möglichst viel Sauce aufsagen und lassen sich wunderbar mit kräftigen Fleischsaucen bzw. einem traditionellen Rinderragout servieren. Auch cremige Saucen mit geröstetem Gemüse passen wunderbar zu Pappardelle.
Bandnudeln: Fettuccine
Fettuccine-Saucen
Fettuccine brauchen eine ölige oder buttrige Sauce, damit sie nicht verkleben. Obwohl leichte Zutaten wie Meeresfrüchte oder Gemüse (zum Beispiel Zucchini, Erbsen und Spinat) wunderbar zu der Pastasorte passen, gibt es nichts Traditionelleres als Fettuccine Alfredo. Dazu wird zu den Nudeln etwas Butter und Parmigiano Reggiano gegeben – ein einfaches aber leckeres Gericht.
Lange, dünne Pasta: Spaghetti
Spaghetti-Saucen
Dank ihrer abgerundeten, schnurartigen Form lassen sich Spaghetti wunderbar um die Gabel drehen. Die Pasta wird für gewöhnlich mit einer öligen oder buttrigen Sauce serviert. Traditionelle Gerichte sind etwa Vongole (Muscheln), Carbonara (Ei, Pancetta und Hartkäse) und Aglio e Olio (Olivenöl, Knoblauch und Chili).
Muschelpasta: Conchiglie
Conchiglie-Saucen
Röhrenpasta: Penne
Penne ist eine der beliebtesten Pastasorten für Nudelaufläufe und es gibt sie sowohl „lische“ (glatt) als auch „rigate“ (geriffelt). Die Nudeln sollten immer al dente gekocht werden. Zu erkennen sind sie an ihrer Zylinderform und ihrem schrägen Anschnitt an beiden Seiten.
Penne-Saucen
Glatte Penne eignet sich wunderbar für stückige Saucen, während geriffelte Penne auch feine Saucen aufnimmt. Beliebt sind Marinara und Arrabiata, aber auch als Nudelauflauf hält sich die Zylinderform sehr gut.
Röhrenpasta: Rigatoni
Rigatoni werden vor allem in Sizilien und Süditalien gegessen und sind etwas größer als Penne. Die Enden sind anders als bei Penne gerade angeschnitten. Der Name der Pastasorte kommt vom italienischen Wort „rigato“, was „gerillt“ oder „geriffelt“ bedeutet und sich auf die derartige Oberfläche der Röhrennudeln bezieht.
Rigatoni-Saucen
Rigatoni sind eine robuste Pastasorte, die dank ihrer Rillen und Röhrenform sehr gut Fleisch- oder kräftige Tomatensaucen aufnimmt. Lecker schmeckt dazu zum Beispiel ein Wurstragout mit reichlich geriebenem Parmesan oder ein herzhaftes Lammragout.
Röhrenpasta: Cannelloni
Cannelloni-Saucen
Ein traditionelles Cannelloni-Rezept beinhaltet Ricotta-Käse und Spinat, womit die Pasta gefüllt und dann in eine würzige Tomatensauce gesetzt wird. Obenauf kommt ein großzügiger Klecks Béchamelsauce.
Röhrenpasta: Makkaroni
In Nordamerika und vielen europäischen Ländern ist mit Makkaroni eine hörnchenförmige kurze Röhrenpasta gemeint, italienische Makkaroni sind allerdings länger und etwas gerader. Häufig handelt es sich auch um eine spaghettiartige Variante, die traditionell in den Abruzzen serviert wird – die Maccheroni alla Chitarra.
Makkaroni-Saucen
Italiener verwenden die traditionellen Makkaroni vor allem in Aufläufen, die hörnchenförmige Variante findet in Nordamerika und Großbritannien gerne als „Macaroni and Cheese“ Verbreitung. Probieren Sie doch einmal ein Rezept mit Flusskrebsen.
Spiralnudeln: Fusilli
Ein bisschen sehen sie aus wie ein Korkenzieher: Fusilli, wie wir sie kennen, sind nur eine von insgesamt sieben Spiralnudelsorten, zu der auch „Spirale“, „Bucati Corti“ und „Doppia Rigatura“ gehören. Es wird vermutet, dass der Name vom italienischen Wort „fuso“ kommt, was „Spindel“ bedeutet und sich wahrscheinlich auf die traditionelle Herstellung bezieht. Dabei wird der Pastateig flach gedrückt und mit einer kleinen Stange gedreht.
Fusilli-Saucen
Die Spiralform der Fusilli nimmt sehr gut Sauce auf und eignet sich hervorragend für Nudelaufläufe und -salate. Lecker schmeckt dazu eine Käse- oder Tomatensauce und etwas überbackener Speck.
Gedrehte Pasta: Casarecce
Casarecce-Saucen
Schmetterlingsnudeln: Farfalle
Das italienische Wort „farfalle“ bedeutet „Schmetterlinge“ und genauso sieht diese Pastasorte auch aus. Die Geschichte der Nudeln geht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als sie erstmals in der Region Emilia-Romagna und der Lombardei im Norden Italiens erwähnt wurden. Interessanterweise bezeichnet man Farfalle in der Stadt Modena als Strichetti.
Farfalle-Saucen
Farfalle sind sehr vielseitig und passen zu vielen unterschiedlichen Saucen. Auch als Nudelsalat machen sie sich hervorragend. Eine leichtere Variante ist zum Beispiel die Zubereitung mit Olivenöl, Erbsen und etwas Pancetta.
Gefüllte Pasta: Ravioli
Die genaue Herkunft von Ravioli ist nicht ganz eindeutig, da gefüllte Pasta bereits im 14. Jahrhundert in Venedig und Rom erwähnt wurde ebenso wie in der toskanischen Stadt Prato. Die Form der Nudelspezialität kann sowohl quadratisch als auch rund oder halbmondförmig (Mezzelune) sein. Eine ähnliche Sorte sind Agnolotti, die vor allem im Piemont gegessen werden und mit Fleisch oder Gemüse gefüllt sind.
Ravioli-Saucen
Traditionelle Ravioli haben eine herzhafte Füllung aus zum Beispiel Ricotta, Butternut-Kürbis, Fleischragout oder Meeresfrüchten. Am besten passt dazu eine einfache Sauce oder auch nur etwas geschmolzene Butter mit frischem Salbei und Parmesan.
Gefüllte Pasta: Tortellini
Tortellini-Saucen
Die für gewöhnlich mit Fleisch oder Käse gefüllte Pasta wird traditionellerweise mit einer Brühe (Brodo) und keiner Sauce serviert. Am beliebtesten ist eine Gemüse- oder leichte Hühnerbrühe.
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Nudelreis: Orzo
Diese Minipasta erinnert an Reiskörner und führt gerne zu Missverständnissen. Das italienische Wort „orzo“ bedeutet eigentlich Gerste und die Pastasorte wird in Italien Risoni genannt. Um es noch verwirrender zu machen, gibt es ein risottoähnliches Gericht, das mit Orzo-Nudeln gemacht wird, während in der nordostitalienischen Region Friaul-Julisch Venetien ein Risottogericht namens Orzotto mit Gerste zubereitet wird. Hier beziehen wir uns aber auf die Pastasorte.
Orzo-Saucen
Orzo nimmt sehr viel Geschmack auf und eignet sich deshalb sehr gut für Suppen und Aufläufe. Auch in Salaten macht sich der Nudelreis gut, wird aber traditionellerweise in der klassischen italienischen Minestrone serviert. Verwenden Sie Orzo in einer herzhaften Wintersuppe oder in einem Salat mit knackigem Kohl und Pinienkernen.
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