Kulinarische Entdeckungen zu machen, gehört zu den schönsten Dingen am Reisen. Unsere Lieblingskategorie ist Streetfood: Kaum etwas schmeckt so gut, wie diese kleinen Snacks auf die Hand, die an Ständen, in Imbissen und auf Märkten verkauft werden. Gleichzeitig bieten sie vielfältige Einblicke in die Geschichte und Kultur eines Landes.
Ob Poutine oder Pizza, ob Bánh Mì oder Bunny Chow, klicken oder scrollen Sie durch unsere Auswahl der besten Streetfood-Gerichte der Welt. Ahnen Sie schon, womit Deutschland punktet?
Hinweis: Unser Ranking basiert auf der anhaltenden Beliebtheit jedes Gerichts in seinem Ursprungsland sowie auf den persönlichen Meinungen unseres weitgereisten Teams. Die Liste ist daher zwangsläufig subjektiv und – im wahrsten Sinne des Wortes – Geschmackssache. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Adaptiert von Barbara Geier
Das Fischbrötchen gehört zu Norddeutschland wie die Weißwurst zu Bayern. Die Detailausführung dieses Klassikers mag variieren, aber die Grundidee bleibt dieselbe: ein Brötchen, belegt mit Fisch oder Meeresfrüchten und Beilagen wie Zwiebeln, Gewürzgurken und Remouladen- oder Meerrettichsauce. Ob Hering, Sprotte, Makrele oder Krabben – zwischen die Brötchenhälften wird gepackt, was mundet.
Wo kommt die Brezel her? Niemand weiß es so ganz genau. Europäische Mönche scheinen aber auf jeden Fall ihre Finger im Spiel gehabt zu haben und das Laugengebäck ist tiefverwurzelt in der deutschen Esskultur, wo es spätestens ab dem 12. Jahrhundert einen festen Platz einnimmt. Deutsche und deutschsprachige Einwanderer brachten die Brezel im 18. Jahrhundert auch nach Nordamerika, wo sie seit dem 19. Jahrhundert an Straßenständen in New York verkauft wird.
In Deutschland beanspruchen wechselweise die Schwaben, Bayern und Pfälzer die Brezel erfunden zu haben. Im pfälzischen Speyer wird zu Ehren des kulinarischen Lieblings sogar jedes Jahr das Brezelfest gefeiert. Im benachbarten Elsass gibt es ebenfalls Ansprüche auf die Brezel. Aber egal, wer oder wo, Hauptsache, die Brezel wurde überhaupt erfunden. Denn ohne sie würde uns definitiv etwas fehlen.
Dieser sizilianischen Delikatesse lässt sich schwer widerstehen: Die frittierten Arancini-Reisbällchen sind wahlweise mit Ragout, Mozzarella, Caciocavallo-Käse und Erbsen gefüllt und gehen immer. Sie sollen im 10. Jahrhundert auf Sizilien erfunden worden sein, als Reis und Gewürze mit den arabischen Herrschern auf die Insel kamen.
Das beliebte italienische Streetfood steht jedes Jahr am 13. Dezember besonders im Mittelpunkt, wenn das Fest der Heiligen Lucia in Palermo mit großen Mengen von Arancini in vielerlei Varianten gefeiert wird.
Dieser Snack wurde in Mexiko schon gegessen, bevor Christoph Kolumbus 1492 in Amerika landete. Elote – das spanische Wort für „Mais“ – wird überall in Mexiko an Straßenständen verkauft und besteht aus Maiskolben, die mit einem Topping aus Mayonnaise und Limette übergossen und mit bröckeligem Cotija-Käse und Chilipulver bestreut werden. Das Ganze wird gegrillt, auf einen Holzspieß gesteckt und dann direkt verzehrt.
Bunny Chow – oder kurz Bunny – ist in Südafrika allgegenwärtig. Das Gericht besteht aus einem ausgehöhlten Weißbrotlaib, der mit einem Hammel-, Lamm-, Hühner-, Bohnen- oder Gemüsecurry gefüllt ist. Der herzhafte Snack soll in den 1940er-Jahren von indischen Wanderarbeitern in Durban erfunden worden sein, die das Brot als Aufbewahrungsort für ihre Mittagspausen-Currys nutzten.
Bunny Chow ist so beliebt, dass jedes Jahr am Südufer des Umgeni-Flusses in der Nähe von Durban ein Wettbewerb veranstaltet wird, bei dem die Teilnehmer um den Status des besten Bunny-Machers wetteifern.
Fish and Chips ist tief verankert in der britischen Kultur und die Kombination aus paniertem Fisch und dicken Pommes frites ist so einfach wie genial. Manche mögen das Gericht kräftig gesalzen und in Essig getränkt, andere essen dazu schmackhafte Beilagen wie Erbsenmus und/oder Tartarsauce.
Fish and Chips wird in Großbritannien in vielen Restaurants und Kneipen serviert. Am besten schmeckt es aber als in Papier gewickeltes Streetfood, wie es in den sogenannten „Chippies“ verkauft wird. Besonders authentisch sind diese Fish-and-Chips-Shops in Küstenorten. Dann braucht man nur noch einen Platz am Meer (das Wetter spielt dabei keine Rolle), und das Fish-and-Chips-Erlebnis ist perfekt.
In Philadelphia, bekannt als „Philly“, wird ein Käse-Steak-Sandwich gegessen, das angeblich in den 1920er-Jahren von dem Hotdog-Verkäufer Pat Olivieri erfunden wurde. Wer es selbst ausprobieren möchte, packt dafür dünn geschnittenes Rindfleisch mit geschmolzenem Käse in ein langes Sandwichbrötchen und serviert das Ganze je nach Geschmack mit sautierten Zwiebeln, Paprika, gegrillten Pilzen, scharfer Sauce oder Ketchup.
Diese handgroße Pastete, die mit in Bratensauce gekochtem Hackfleisch gefüllt und oft mit einem Klecks Ketchup garniert wird, liegt irgendwo zwischen Snack und kompletter Mahlzeit. Der Durchschnittsaustralier soll laut Statistik zwölf davon pro Jahr verzehren. In Neuseeland liegt dieser Wert bei 15.
Beide Länder betrachten Meat Pies jeweils als eine Art inoffizielles Nationalgericht. In Australien gibt es seit 1989 sogar eine jährliche „Great Aussie Pie Competition“ um die beste Fleischpastete.
Das Baguette wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von den Franzosen in Vietnam eingeführt und 100 Jahre später gehört das Bánh-mì-Sandwich in Saigon bereits zum kulinarischen Stadtbild. Die Baguettes für dieses Sandwich werden aus Reismehl hergestellt und erhalten so eine luftigere Textur. Die Füllung besteht aus Fleisch (meistens Schweinefleisch), Korianderblättern, eingelegten Karotten und geraspeltem Rettich. Garniert wird mit Mayonnaise oder Austernsauce.
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Falafel werden heute auf der ganzen Welt gegessen, doch woher die frittierten Bällchen aus stark gewürzten gemahlenen Kichererbsen wirklich stammen, weiß keiner ganz genau. Ägypten ist ein heißer Kandidat als Ursprungsland. Das Streetfood ist heute auf jeden Fall im gesamten Nahen Osten beliebt. Auch in Israel gehören Falafel zu den Nationalgerichten. Am liebsten gegessen werden sie als Füllung für ein Fladenbrot mit Salat, Hummus oder Tahini.
Die runden Arepa-Maisfladen werden in ganz Südamerika schon seit vielen hundert Jahren gegessen. Vor allem in Kolumbien und Venezuela sind sie ein tägliches Grundnahrungsmittel. Die flachen Brötchen, die gedämpft, gekocht, gebraten oder gebacken werden können, sind je nach Region unterschiedlich mit Käse und Butter, Spiegeleiern, Bohnen, Fleisch oder Fisch gefüllt.
Der Tartiflette-Kartoffelauflauf ist eine relativ moderne Erfindung, die ihren Ursprung in den 1980er-Jahren in der Region Savoyen in den französischen Alpen hat. Heute ist das Gericht als Après-Ski-Essen in Skigebieten populär, das schön heiß mit Reblochon-Käse, Speck und Zwiebeln serviert wird.
Pommes frites, Käsebruch und Bratensauce – in Kanada wird all das für ein deftiges Streetfood-Gericht names Poutine kombiniert. Es soll in den 1950er-Jahren in der Provinz Québec entstanden sein und genießt heute im ganzen Land Kultstatus. Viele bezeichnen die Pommes-frites-Kombo sogar als kanadisches Nationalgericht und überall im Land finden jährliche Poutine-Feste statt.
Obwohl es angeblich so viele Paella-Varianten wie Dörfer in Spanien gibt, wird die Paella Valenciana oft als das originale Rezept dieses Nationalgerichts angesehen. Spanier nehmen ihre Paella auf jeden Fall sehr ernst – wie Jamie Oliver im Jahr 2016 feststellen musste. Der international bekannte britische Koch veröffentlichte ein Paella-Rezept mit Chorizo und wurde postwendend im Internet beschimpft, weil er das spanische Nationalgericht „ruiniert“ habe.
Die Authentizität einer Paella steht und fällt mit dem Reis, der kurzkörnig sein sollte und die Flüssigkeit aufnimmt, ohne matschig zu werden. In die traditionelle valencianische Paella kommen Kaninchen, Huhn und manchmal Schnecken. Die Paella de Marisco wird mit Meeresfrüchten wie Garnelen, Muscheln und Tintenfisch zubereitet.
Gyros wird mittlerweile auf der ganzen Welt genossen. In seinem Ursprungsland schmeckt dieses griechische Streetfood aber natürlich am besten. Das Wort „Gyros“ bezeichnet eine spezifische Fleisch-Zubereitungsart an einem Grillspieß, die auf das Osmanische Reich zurückgeht. Das dünn geschnittene Fleisch wird dann meist in einem Pita-Brot zusammen mit Gurken, Salat, Zwiebeln und Tomaten in einer Tzatziki-Sauce serviert.
Auch diese Sandwich-Variante reicht bis ins Osmanische Reich zurück und wird heute in der Türkei und im gesamten Nahen Osten an jeder Straßenecke angeboten. Aus einem guten Grand: Das Gericht bietet ein intensives Geschmackserlebnis aus mariniertem, langsam gegartem Fleisch, das in ein warmes Fladenbrot gelegt und mit Beilagen wie eingelegtem Gemüse und Tahini verfeinert wird.
Diese asiatische Burger-Variante wird auf taiwanesischen Nachtmärkten verkauft und kombiniert ein über Wasserdampf gegartes Hefebrötchen mit einer leckeren Füllung aus Schweinebauchfleisch. Dieses wird in einer schmackhaften Mischung aus Sojasauce, Rotwein und Gewürzpulver geschmort. Eingelegtes Gemüse und gemahlene Erdnüsse runden dieses Streetfood-Highlight ab.
Bereits die Azteken ließen sich Tamales schmecken, die heute in ganz Mittel- und Südamerika verzehrt werden – als Streetfood, in Restaurants oder zu Hause. Ursprüngliche Rezepte sollen aus Guatemala und Mexiko stammen.
Für das Gericht werden Fleisch, Bohnen, Eier und Wurzelgemüse in einen speziellen Teig gefüllt, der mit gemahlenem Mais hergestellt wird. Diese Teig-Pakete werden dann in einer Maishülse oder in Bananenblättern gedämpft.
In Sri Lanka bilden ein fermentierter Reisteig und Kokosmilch die Grundlage für eine hauchdünne Pfannkuchen-Leckerei. Für die schalenartige Form der Hoppers sind die tiefen Pfannen verantwortlich, in denen sie gebacken werden. Es gibt süße und herzhafte Varianten für Frühstück und Abendessen. Am beliebtesten sind Hoppers mit einer Ei-Füllung als deftiger Snack. Zu welcher Tageszeit man diesen genießt, ist dann eigentlich egal.
Das indische Streetfood Dosa ist eng verwandt mit den Hoppers aus Sri Lanka: Der herzhafte Crêpe wird aus einem fermentierten Teig aus Reis und gemahlenen weißen Kichererbsen zubereitet. Der Teig wird zudem normalerweise mit Bockshornklee-Samen angereichert, was ihm seine charakteristische goldene Farbe und Knusprigkeit verleiht.
Das Gericht ist uralt und wurde bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. in der tamilischen Literatur erwähnt. Gegessen werden Dosas warm, in Kombination mit Chutney, als Beilage zu dem indischen Kartoffelgericht Aloo Bhaji oder einem Linsen-Gemüse-Eintopf.
Einfach gut: Für das „Jambon-Beurre“-Sandwich braucht es nur ein Baguette, Butter und Schinken. Das Erfolgsgeheimnis eines perfekten französischen Schinkenbaguettes ist jedoch die Qualität seiner Zutaten. Nur das beste Baguette ist geeignet und die Butter muss einen hohen Butterfettgehalt haben. Und bitte keinen abgepackten Schinken aus dem Supermarkt nehmen! Nur ein erstklassiger, vom Knochen geschnittener Schinken ist gerade gut genug.
Was wäre Deutschland ohne seine Currywurst? Das klassische Imbissbuden-Gericht ist inzwischen auch international bekannt und soll 1949 von der Berliner Imbissbudenbesitzerin Herta Heuwer erfunden worden sein. Die findige Dame mischte Tomatensauce mit Currypulver, goss das Ganze über Brühwurst und voilà, ein Kult-Gericht war geboren.
Deutsche Einwanderer brachten die Idee einer Wurst im Brötchen im 19. Jahrhundert in die USA. Der Hotdog, wie wir ihn heute kennen, soll erstmals in den 1860er-Jahren in New York verkauft worden sein. 30 Jahre später war er bereits ein beliebter Snack bei Baseballspielen. Der klassische, mit Ketchup und Senf bestrichene Hotdog ist weltweit beliebt und existiert in vielen Variationen.
Dieses vegetarische Sandwich, das auch als Bombay Burger bekannt ist, wurde in den 1960er-Jahren in Mumbai populär und ist heute in ganz Indien ein unverzichtbarer Snack. Er besteht aus frittierten Kartoffelpuffern mit gehackten grünen Chilis, Knoblauch, Senfkörnern und Gewürzen, die in einem Brötchen serviert werden. Chutneys und grüne Chilis sorgen für extra Pep.
Wer hat’s erfunden: die Spanier, Portugiesen oder Chinesen? Jedes dieser Länder hat eine überzeugende Entstehungsgeschichte zu erzählen, aber generell gilt Spanien als die allgemein anerkannte Heimat dieser leckeren langen Krapfen. Tipp: Die Madrider Chocolatería San Ginés, die 1894 eröffnet wurde, kann angeblich bis zu 90.000 Churros pro Tag herstellen!
Der Döner Kebab ist offiziell ein deutsches Gericht: Laut dem Verein der Türkischen Dönerhersteller in Europa erfand der türkische Einwanderer Kadir Nurman diesen Fastfood-Liebling 1972 in Berlin. Das mit gegrilltem Fleisch gefüllte Fladenbrot eignete sich ideal als schnelle Mahlzeit für unterwegs und heute isst ganz Deutschland geschätzt zwei Millionen Döner pro Tag.
Pizza al taglio, oder „Pizza am Stück“, ist ein allgegenwärtiger italienischer Straßensnack, der in den 1950er-Jahren in Rom populär wurde. Die Pizza wird in großen rechteckigen Backblechen ausgerollt und nach Gewicht verkauft. Nachdem sie anfangs noch ganz bescheiden nur mit Tomatensauce und Olivenöl belegt wurde, ist sie heute in allen möglichen Geschmackskombinationen erhältlich.
Wo der Crêpe genau herkommt, werden wir möglicherweise nie erfahren. Dafür gibt es zu viele Mythen und Legenden um seinen Ursprung. Einige meinen, dass diese dünnen Weizenmehl-Pfannkuchen im 13. Jahrhundert zufällig das Licht der Welt erblickten. Andere glauben, dass es sie schon seit mindestens 472 n. Chr. gibt. Letztendlich ist es egal, fest steht jedenfalls, dass Crêpes das perfekte Streetfood sind. Ob süß oder herzhaft, gefüllt mit Nutella, Obst, Meeresfrüchten oder Fleisch – mit einem Crêpe geht man nie verkehrt.
Die weltweit beliebten Tacos sind das ultimative Streetfood. Mexikanische Silberminenarbeiter sollen das Gericht im 18. Jahrhundert als billige und sättigende Mahlzeit für die Mittagspause erfunden haben. Heute verstehen wir darunter Tortillas mit einer Vielzahl von Füllungen, die gefaltet und mit der Hand gegessen werden.
Zur klassischen Carne-Asada-Variante gehören gegrilltes, in dünne Scheiben geschnittenes Fleisch mit Salsa, Zwiebeln und Guacamole, das Ganze garniert mit einer Limettenspalte. Im mexikanischen Bundesstaat Baja sind gebratener Fisch und Mayonnaise beliebt, während in Mexiko-Stadt die mit gedünsteten Innereien gefüllte „Taco de Cabeza“ eine Spezialität ist.
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