Wo Fleisch, Fisch und Milchprodukte hingehören, dürfte wohl für jeden klar sein. Allerdings gibt es auch Zutaten, für die der optimale Aufbewahrungsort eben nicht ganz so eindeutig ist. Lagern Sie einige davon vielleicht ebenfalls falsch?
Welche 23 Lebensmittel nicht in den Küchenschrank gehören und schleunigst in den Kühlschrank wandern sollten, das erfahren Sie hier.
Adaptiert von Wibke Carter, Tascha Walker Dean und Rebecca Andel
Äpfel sind eine der wenigen Obstsorten, die besser kühl gelagert werden. Das liegt daran, dass sie Ethylen freisetzen, das die Reifung von nahegelegenem Obst und Gemüse beschleunigt. Wenn Äpfel im Kühlschrank aufbewahrt werden, wird die Produktion des Gases verlangsamt, sodass sie (und andere Produkte) länger haltbar sind. Achten Sie nur darauf, dass Sie Äpfel nicht neben anderem Obst oder Gemüse aufbewahren. Am besten deckt man sie mit einem feuchten Papiertuch ab oder lagert sie in einer Plastiktüte mit Löchern.
Wie man Avocados am besten lagert, hängt von ihrem Reifegrad ab. Wenn sie sich noch sehr fest anfühlen, sollte man sie zum Nachreifen auf der Küchentheke liegen lassen. Wenn sie schon weich sind, sollten Sie sie im Kühlschrank aufbewahren – sonst werden sie schnell braun und matschig.
Immer wieder wird uns eingebläut, Bananen nicht in den Kühlschrank zu legen, weil dadurch der Reifungsprozess gestoppt wird. Und das stimmt auch. Aber wenn sie reif sind, kann man sie prima für ein paar Tage im Kühlschrank unterbringen, um sie länger frisch zu halten. Die Schale verfärbt sich zwar weiterhin, aber das Fruchtfleisch im Inneren bleibt weich und schmackhaft.
Gekaufter Limetten- oder Zitronensaft sollte nach dem Öffnen besser im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wird der Saft nicht gekühlt, kann der Geschmack mit der Zeit säuerlicher und unangenehm werden. Oder er geht gänzlich verloren. Besonders Limettensaft kann zudem eine bräunliche Färbung annehmen, wenn er nicht gekühlt und fest verschlossen wird.
Ob man Kuchen, Torte und ähnliches im Schrank oder im Kühlschrank aufbewahren sollte, hängt von den Zutaten ab. Wenn das süße Gebäck Sahne, Pudding, Frischkäse etc. enthält, sollte es im Kühlschrank aufbewahrt werden, während eher trockene Kuchen auch im Schrank gelagert werden können. Sie können Kuchen und Torte auch einfrieren; so bleiben sie lange haltbar.
Schokoladenhersteller wie Milka empfehlen zwar oft, die Tafeln „trocken und vor Wärme geschützt bei einer Temperatur von 14 bis 18 °C“ zu lagern – aber Studien legen nahe, dass Schokolade im Kühlschrank am besten aufgehoben ist. Hitze und Licht können zu Oxidation führen und den Geschmack und das Aussehen der Schokolade beeinträchtigen. Im Kühlschrank bleibt sie länger frisch. Tipp: Bewahren Sie Ihre Schokolade nach dem Öffnen in einem luftdichten Behälter auf, damit sie keine starken Aromen von anderen Produkten annimmt.
Obwohl Marmelade dank des hohen Zuckergehalts auch nach dem Öffnen im Schrank aufbewahrt werden kann, ist sie im Kühlschrank definitiv besser aufgehoben. So vermeidet man Verfärbungen, Veränderungen der Konsistenz und der Geschmack bleibt erhalten – am wichtigsten ist jedoch, dass man lästigem Schimmel vorbeugt. Hier ein weiterer Tipp: Tauchen Sie Löffel niemals mehrfach ins Glas und tunken Sie Lebensmittel nicht direkt in die Marmelade. Das reduziert die Bakterienbildung.
Es gibt eine ganze Reihe von Ölen, die im Kühlschrank besser aufgehoben sind als im Schrank oder neben dem Herd. Sesamöl und andere kaltgepresste Nussöle neigen dazu, ranzig zu werden und ihren Geschmack zu verlieren, wenn sie bei Zimmertemperatur gelagert werden. Das liegt daran, dass sie mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten, die anfälliger für Oxidation sind. Viele Öle werden etwas trübe, wenn sie im Kühlschrank aufbewahrt werden. Nehmen Sie sie daher ein paar Minuten vor dem Kochen heraus, um sie auf Raumtemperatur zu bringen.
Mais ist ein Gemüse, das unbedingt kühl gelagert werden muss. So verhindert man nämlich, dass er austrocknet und zu stärkehaltig wird. Der natürliche Zucker beginnt gleich nach der Kolbenernte sich in Stärke zu verwandeln. Bewahren Sie Mais also am besten im Kühlschrank auf, fest in eine Tüte eingewickelt. Sollten Sie ihn nicht innerhalb von drei Tagen verbrauchen wollen, können Sie ihn einfrieren.
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Obwohl gedörrtes Obst generell in der Speisekammer gut aufgehoben ist, sollten Datteln besser im Kühlschrank gelagert werden. Das liegt daran, dass sie weniger stark getrocknet sind als anderes Backobst wie beispielsweise Cranberrys oder Aprikosen. Da Datteln noch etwas Restfeuchtigkeit enthalten, bewahrt man sie am besten kühl in einem luftdichten Behälter auf. So bleibt der Geschmack am längsten erhalten. Wenn sie nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, trocknen sie schneller aus und verlieren ihr Aroma.
Mit Kräuterölen lassen sich Marinaden und Salatdressings schnell aufpeppen, und sie eignen sich hervorragend, um einer Speise den letzten Schliff zu verleihen. Zudem kann man sie ganz einfach selbst machen. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass ein gewisses Risiko für eine Botulismus-Infektion besteht. Alle frischen Kräuter, Früchte oder Gemüse, die Sie Ihrem Öl hinzufügen, können Bakterien der Gattung Clostridium botulinum aufweisen. Und da frische Produkte Wasser enthalten, können die Keime sich vermehren. Um dem vorzubeugen, sollten Sie Kräuteröle im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb einer Woche verbrauchen.
Auch der Schokosirup hält sich länger, wenn er nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahrt wird. Wie bei Marmelade verhindert der hohe Zuckergehalt zwar, dass der Sirup schnell verdirbt, doch es können Veränderungen im Geschmack, Geruch und der Textur auftreten. Selbstgemachte Schokoladenprodukte wie Sirup oder Sauce enthalten keine Konservierungsstoffe und sollten daher immer im Kühlschrank gelagert werden.
Die Frage, ob Ketchup in den Kühlschrank oder den Küchenschrank gehört, ist eindeutig umstritten. Viele meinen, Ketchup könne aufgrund des hohen Essig-, Salz- und Zuckergehalts bei Zimmertemperatur gelagert werden. Das stimmt so aber nicht ganz. Die Firma Heinz hat bestätigt, dass ihr Ketchup dank des natürlichen Säuregehalts im Schrank gelagert werden kann – bis man die Flasche öffnet. Sobald sie angebrochen ist, können die Lagerbedingungen die Haltbarkeit beeinträchtigen. „Wir empfehlen, dieses Produkt, genau wie andere verarbeitete Lebensmittel, nach dem Öffnen im Kühlschrank aufzubewahren“, so Heinz.
Zitronen halten bis zu vier Wochen, wenn Sie sie im Kühlschrank aufbewahren. Im Schrank oder in einer Schüssel auf dem Küchentisch können sie aufgrund der wärmeren Temperaturen schon nach einer Woche zu schimmeln beginnen.
Ob Dijon-Senf, Düsseldorfer Löwensenf oder Vollkorn-Senf: Dank der Konservierungsstoffe im fertigen Produkt können Sie ihn nach dem Öffnen unbesorgt im Schrank aufbewahren. Der Geschmack des Senfs wird jedoch erheblich verbessert, wenn Sie geöffnete Gläser im Kühlschrank aufbewahren. Durch die kühleren Temperaturen bleibt die typische Farbe und die würzige Schärfe länger erhalten.
Viele von uns horten Nüsse in der Vorratskammer oder dem Küchenschrank – schließlich eignen sie sich prima als gesunder Snack oder zum Backen. Tatsächlich sind sie im Kühlschrank aber sehr viel besser aufgehoben. Nüsse enthalten einen hohen Öl-Anteil, sodass sie bei Wärme schneller verderben – besonders im Sommer sollte man also aufpassen. Im Schrank halten sie sich etwa einen Monat lang, in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank länger.
Ähnlich wie Nussöle können auch andere kaltgepresste Öle mit der Zeit durch Oxidation verderben. Leinöl zum Beispiel enthält Alpha-Linolensäure und ist ungesättigt, wodurch es instabiler ist. Das Öl muss zwar nicht unbedingt im Kühlschrank gelagert werden, aber die Kühlung verlängert die Haltbarkeit. Sie verlangsamt den Oxidationsprozess, sodass der Geschmack und die Nährstoffe länger erhalten bleiben.
Erdnussbutter aus dem Supermarkt enthält in der Regel gehärtete Öle, um sie länger haltbar zu machen. Naturbelassene Erdnussbutter hingegen besteht oft nur aus gemahlenen Nüssen und einer Prise Salz – wenn sie zu warm gelagert wird, kann es passieren, dass sich Öl an der Oberfläche absetzt. Egal, für welche Sorte Sie sich entscheiden: Bewahren Sie Ihre Erdnussbutter nach dem Öffnen am besten im Kühlschrank auf, um das Risiko der Schimmelbildung zu verringern.
Bis vor kurzem rieten Experten, Kartoffeln nicht im Kühlschrank, sondern an einem kühlen, trockenen Ort aufzubewahren. Man ging nämlich davon aus, dass sich die schädliche chemische Substanz Acrylamid bei kühleren Temperaturen schneller entwickelt. Inzwischen wird jedoch empfohlen, Kartoffeln im Kühlschrank zu lagern, da das ihre Haltbarkeit verlängert. Grüne oder gekeimte Teile von Kartoffeln können hohe Mengen an natürlichen Toxinen, den sogenannten Glykoalkaloiden, enthalten. Daher ist es wichtig, die Keime zu entfernen und alle grünen oder faulen Teile vor dem Kochen abzuschneiden.
Trotz des hohen Zuckergehalts kann reiner Ahornsirup verderben, sollte er nicht gekühlt werden. Da er keine Konservierungsstoffe enthält, bildet sich bei Zimmertemperatur mit der Zeit eine Schimmelschicht auf der Oberfläche. Für eine langfristige Lagerung stellt man das Glas also besser in den Kühlschrank.
Auch wenn viele das Gegenteil behaupten: Eine angebrochene Flasche Rotwein ist im Kühlschrank tatsächlich am besten aufgehoben. Sobald der Wein Sauerstoff ausgesetzt wird, kann er schnell seine Farbe, seinen Geschmack und sogar sein Mundgefühl verändern – im schlimmsten Fall verwandelt er sich in Essig. Kühlere Temperaturen verlangsamen diese Prozesse, darunter auch die Oxidation. Stellen Sie die Flasche aufrecht in den Kühlschrank und trinken Sie sie innerhalb von fünf Tagen aus. Einige Rotweine schmecken leicht gekühlt sogar noch besser!
Die meisten von uns legen Tortillapackungen nach dem Kauf sofort in die Vorratskammer oder den Brotkasten. Im Kühlschrank sind sie aber tatsächlich besser aufgehoben. Die Verpackung ist sehr anfällig für Temperaturschwankungen, die zu Feuchtigkeit und somit zu Schimmel führen können. Mais-Tortillas halten sich im Kühlschrank hingegen bis zu acht Wochen, Tortillas aus Mehl bis zu vier Wochen und selbstgemachte Tortillas kann man eine Woche lagern statt der üblichen zwei bis drei Tage.
Dies mag vielleicht etwas überraschend klingen, aber Vollkornmehl (wie Dinkel, Gerste und Buchweizen) profitiert sehr von einer kühlen Lagerung. Das Mehl wird – wie der Name schon sagt – aus dem ganzen Korn hergestellt, einschließlich der Schale. So bleiben Ballaststoffe, Vitamine und andere Nährstoffe erhalten. Bei kühleren Temperaturen hält sich der Geschmack, Geruch und die Qualität des Vollkornmehls einfach besser, während es in der Speisekammer bereits nach drei Monaten ranzig werden kann.
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