Deswegen sind diese Speisen in anderen Ländern verboten
Nahrungsmittel, die anderswo illegal sind
Einige Lebensmittel sind kontroverser als man denken mag. Von Schokolade bis Kaviar und Mango bis Döner, hier ist eine Auswahl beliebter Produkte aus aller Welt, die in einigen Ländern verboten oder nur schwer zu bekommen sind – und die Gründe dafür.
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Mangos
Für Obstliebhaber war es eine schlechte Nachricht, als Alphonso-Mangos 2014 wegen eines Fruchtfliegenbefalls in der EU verboten wurden. Der Import wurde zwar im darauffolgenden Jahr wieder aufgenommen, doch bedeutete der zeitweise Handelsstopp den Mangobauern in Indien enorme Probleme.
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Kaffee
Ein wenig Koffein am Morgen war nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Im 16. Jahrhundert versuchte die katholische Kirche, das Kaffee trinken in Europa zu verbieten und 1675 ließ der englische König Karl II. sogar alle Cafés schließen. Der Monarch befürchtete, dass sich dort Aktivisten treffen und Unheil stiften könnten. Was tatsächlich auch der Fall war...
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Ketchup
Ketchup ist bereits seit Jahren immer wieder umstritten. In Frankreich durfte die zuckerhaltige Würzsoße eine Zeit lang nicht in Grundschulkantinen angeboten werden und auch zahlreiche Restaurants verbannten sie dort ganz aus ihren Räumen. Für international besonders große Furore sorgte aber Israel, als das Land der Marke Heinz verbot, Ketchup zu verkaufen. Die Begründung: Die Rezeptur enthalte nicht genügend Tomaten.
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Rohe Mandeln
Wer in den USA eine Tüte Mandeln im Supermarkt kauft, bekommt keine rohen sondern pasteurisierte Mandeln. Seit 2007 müssen kalifornische Mandeln, die für die Märkte in den USA, Kanada und Mexiko bestimmt sind, durch Dämpfen oder Rösten behandelt werden, da es zuvor zu Fällen einer Salmonelleninfektion gekommen war. Diese gehen in der Regel mit Fieber, Durchfall und Bauchkrämpfen einher. Das Pasteurisieren hat keinen Einfluss auf den Geschmack.
Blutige Burger
Wenn Sie Ihr Burgerfleisch gern blutig mögen, haben Sie in einigen Ländern womöglich Pech. Sowohl in Neuseeland als auch in einigen britischen Bezirken gibt es Vorschriften darüber, wie durchgebraten ein Burger sein muss. Im Gegensatz zu einem Steak, das in der Regel nur von außen Bakterien enthält und deshalb scharf angebraten blutig gegessen werden kann, kann Rinderhack auch im Inneren Krankheitserreger aufweisen.
Mohn
Kaugummi ist nicht das einzige Lebensmittel, das es in Singapur nicht zu kaufen gibt. Mohn macht zwar nicht high, enthält aber Spuren von Opiaten, weshalb das Drogenministerium des Landes die Pflanzensamen als verbotene Ware eingestuft hat. Der Import ist nur mit Genehmigung des Gesundheitsministeriums erlaubt.
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Durianfrucht
Diese außergewöhnliche Frucht wird in ganz Südostasien gerne gegessen, obwohl sie ziemlich übel riecht. Auf den Gestank trifft so ziemlich jede Beschreibung zu, die es gibt: Von verfaulten Zwiebeln über Käsefüße bis hin zu Abwasser und verrottetem Fleisch. Er ist so penetrant, dass deshalb ein Krankenhaus in Australien vergangenes Jahr evakuiert wurde. Kein Wunder, dass die Durianfrucht deshalb in den meisten öffentlichen Verkehrsmitteln und in öffentlichen Gebäuden in Südostasien nicht erlaubt ist.
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Haifischflossen
Haifischflossen werden in vielen asiatischen Ländern zu Suppe verarbeitet, doch seit dem Jahr 2000 sind sie in zwölf US-Bundesstaaten illegal. Das liegt nicht nur an der schrumpfenden Haipopulation, sondern auch an der grausamen Praxis, wie die Flossen entfernt werden. Haifischflossen werden in der Regel vom noch lebenden Tier abgeschnitten, das dann zurück ins Wasser geworfen wird. Zuletzt verbot Kanada den Handel mit Haifischflossen im Juni 2019 und eine der größten Restaurantketten Hongkongs will nun alle Haifischflossengerichte von der Speisekarte nehmen.
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Foie gras
Die Herstellung der französischen Delikatesse Foie gras, Stopfleber von Enten oder Gänsen, ist umstritten. Die Vögel werden mit vier bis fünf Pfund Futterbrei pro Tag gemästet, der ihnen mit einem Rohr in den Magen gepumpt wird, bis sich die Leber auf ein Zehnfaches vergrößert hat. In vielen Länder sind die Produktion und in einigen Fällen auch die Einfuhr wegen Bedenken der Tierquälerei deshalb verboten, in der EU aber zugelassen.
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Rohmilch
Unbehandelte, nicht pasteurisierte, Milch darf in Europa konsumiert werden und wird von Befürwortern für ihren reichhaltigen Geschmack gelobt. In mehr als 20 US-Bundesstaaten und in Kanada ist Rohmilch jedoch verboten. Warum? Nicht pasteurisierte Milchprodukte können Krankheitserreger wie Listeriose, Salmonellen, E. coli und Campylobacter enthalten.
Fugu
Der Kugelfisch, auch Fugu genannt, ist in Japan und Korea eine Delikatesse – obwohl der Verzehr als russisches Roulette gilt. Der Fisch enthält ein gefährliches Gift namens Tetrodotoxin, das zum Tod führen kann, wenn der Fisch nicht richtig zubereitet wird. Es lähmt die Muskeln, wodurch man schließlich erstickt. In Europa ist Fugu verboten und in Japan darf es nur von speziell lizenzierten Köchen zubereitet werden.
Casu Marzu
Der überreife Schafskäse Casu Marzu ist eine sardische Delikatesse, die mithilfe von Fliegenlarven hergestellt wird. Diese werden in Pecorino-Käse eingesetzt und lassen den Käse faulen. In der Regel wird der Käse mit den Larven darin gegessen, was jedoch gefährlich sein kann. Die Magensäure tötet die Larven nicht ab, die dann in den Darm gelangen und die Organe befallen können. In den USA und Europa ist der Käse deshalb verboten.
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Absinth
Absinth mag viele Maler, Dichter und Schriftsteller inspiriert haben, aber jahrelang war die Wermutspirituose illegal. Noch bis vor Kurzem ging man davon aus, dass das ätherische Öl Thujon, das in Wermut enthalten ist, Halluzinationen auslöst. Wie sich herausstellte, war diese Annahme aber deutlich überschätzt und die Vorschriften wurden deshalb inzwischen gelockert. Da Absinth aber einen Alkoholgehalt von fast 80 Prozent hat, wird der Verkauf noch immer genau kontrolliert.
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Kaviar
Da der Beluga-Stör heute stark gefährdet ist, wurde der Verkauf seines Rogens – besser bekannt als Beluga-Kaviar – in vielen Ländern verboten. Die USA machten 2005 den Import illegal, inzwischen wurden die Vorschriften aber gelockert. Kaviar darf nun von Zuchtstören gewonnen werden und von Stören im Kaspischen Meer, deren Fangquoten reguliert sind.
Kaugummi
Die Regierung von Singapur beschloss 1992, Kaugummi zu verbieten, um die Straßen des Stadtstaates sauber zu halten. 2004 wurde auch der Import von Kaugummi verboten. Die einzigen Ausnahmen sind Nikotinkaugummi sowie Kaugummi, das für medizinische Zwecke verschrieben wird.
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Haggis
Wenn Sie dieses schottisches Nationalgericht probieren möchten, bestellen Sie es am besten in Schottland selbst. Echter Haggis besteht aus dem Magen eines Schafs, der mit Leber, Lunge und Herz des Tieres sowie mit Hafermehl, Zwiebeln und Gewürzen gefüllt und gekocht wird. In den USA ist die Spezialität seit fast 50 Jahren verboten, da das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) Schafslunge für den menschlichen Verzehr ungeeignet hält.
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Ortolan
Dieser kleine Singvogel galt in Frankreich einst als Delikatesse. Der Ortolan, auch Gartenammer genannt, wurde auf das Doppelte seiner normalen Größe gemästet, bevor er in Brandy gekocht und im Ganzen serviert wurde. Die französische Regierung und die EU haben den Fang immer wieder aus Tierschutzgründen verboten. Doch der Schwarzmarkt gedeiht weiterhin.
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Avocado
Avocados liegen im Trend und sind vor allem für jüngere Generationen inzwischen zu einer Art Grundnahrungsmittel geworden. Doch einige Restaurants widersetzen sich der Einbeziehung von Avocado in jedes Gericht. Eines der ersten Restaurants, das die Frucht von der Speisekarte verbannt hat, ist das Firedog in London: „Es ist unser Anliegen, die Londoner Frühstückskultur wiederzubeleben, die einfach zu viel Avocado verwendet“, so die Begründung des Küchenchefs. „Wir sind ehrlich gesagt gelangweilt davon, Avocado auf jedem Frühstücks- und Brunch-Menü zu sehen.“
Mirabellen
An Mirabellen ist nichts auszusetzen – ihr honigsüßer Geschmack macht die Pflaumensorte besonders schmackhaft. Wegen eines speziellen Handelsabkommens darf Frankreich die Früchte allerdings nicht in die USA exportieren.
Irn-Bru
Kennen Sie die schottische Brause Irn-Bru (die nach einer durchzechten Nacht angeblich gegen den Kater hilft)? Das neonorange Getränk wird nicht überall in Europa verkauft und ist in einigen Ländern sogar verboten. Kanada schränkte den Verkauf 2014 wegen des Lebensmittelfarbstoffs Ponceau 4R ein, der mit Hyperaktivität in Verbindung gebracht wird. Auch in Norwegen und Finnland ist der Verkauf wegen der Verwendung bestimmter Farbstoffe verboten.
Marmite
Diesen britischen Hefeaufstrich, vom dem Länder wie die Schweiz, Australien und Neuseeland ihre eigenen Versionen haben, liebt man oder hasst man. Die salzig schmeckende Würzpaste zählt zu den am häufigsten beschlagnahmten Gegenständen am Flughafen, obwohl das Produkt in den meisten Ländern erlaubt ist (solange das Glas den Flüssigkeitsbestimmungen beim Fliegen entspricht). In Dänemark ist die Einfuhr von Marmite allerdings verboten, weil die Paste mit Vitaminen und Mineralien angereichert ist.
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Gummibonbons
Gummibonbons, die ein Verdickungsmittel namens Konjak enthalten, sind in der EU, in Australien und in zahlreichen anderen Ländern verboten. Das liegt an der Struktur des festen Gels, bei dem Erstickungsgefahr besteht, insbesondere für Kinder. Auch die sogenannten „Jelly Cups“, kleine Plastikbecher, die mit der Gummimasse gefüllt sind, sind bei uns verboten.
Döner
Um Italiens Essenskultur zu schützen, entschied die Regierung von Verona, dass im Zentrum der Weltkulturerbe-Stadt nur authentisch italienische Kost verkauft werden darf – das bedeutet, keine Burger, keine Pommes und keine Döner. Andere italienische Städte, darunter auch Venedig, haben bereits ähnliche Regeln erlassen.
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M&M's
Die weltweit beliebten Schokolinsen M&M's sind seit 2016 in Schweden wegen eines Markenrechtsstreits verboten. Demnach ist die US-Marke der Schokoladensorte M von Marabou zu ähnlich. Die schwedische Firma verkauft ihre Schokolinsen seit 1957 und störte sich an dem ähnlichen Namen und Logo der Konkurrenz.
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Überraschungseier
Keine Sorge, Kinder-Schokolade hat keine gefährlichen Inhaltsstoffe. Der Grund, warum Überraschungseier in den USA verboten sind, ist das Spielzeug darin. Die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde (FDA) stuft ein nicht essbares Objekt in einem essbaren Objekt als unsicher ein, da Verschluckungs- und damit Erstickungsgefahr bestehe. In Amerika wird deshalb nur das Produkt „Kinder Joy“ verkauft, das aus zwei getrennten Hälften – einer mit Schokolade, einer mit Spielzeug – besteht.
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