Kratzer in der antihaftbeschichteten Pfanne durch Metallutensilien, nur abgeschätzte Zutatenmengen beim Backen, ein lückenhaftes Überfliegen von Rezepten – hinter vielen Kochkatastrophen stecken gedankenlose Küchengewohnheiten. Manche beruhen auf Ungeduld, andere auf Faulheit, wieder andere sind geradezu gefährlich und sollten unbedingt vermieden werden. Hier sind einige der häufigsten Küchenunsitten, die Sie sich abgewöhnen sollten.
Hinter vielen Küchenalpträumen steckt Ungeduld und ganz besonders, wenn es um Ofentemperaturen und Backen geht. Natürlich möchte man gerne sehen, wie der Kuchen aufgeht. Aber jedes Mal, wenn Sie die Klappe öffnen, entweicht heiße Luft und der Ofen muss dann erst wieder auf die richtige Temperatur hochheizen. Das ist nicht nur ineffizient und verlängert die Backzeit, sondern kann auch viele Backwaren ruinieren, von Baisers bis zum Brot.
Eine heiße Pfanne brät das Fleisch auf die richtige Weise an, karamellisiert und bräunt es. Das gibt ihm nicht nur ein appetitliches Aussehen, sondern hebt auch den Geschmack. Doch ist die Pfanne nicht heiß genug, passiert nichts dergleichen. Das gilt übrigens nicht nur für Steaks, sondern für so gut wie alles. Es gibt fast nichts, was man direkt in die kalte Pfanne legen sollte.
In der Pfanne wie auch im Wok sollen Speisen bräunen und gleichmäßig durchgaren. Gibt man aber zu viel auf einmal hinein, bekommen nicht alle Zutaten Kontakt zum heißen Pfannenboden und garen dann nur im Dampf oder eigenen Saft. Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie Ihr Essen dünsten wollen – aber nehmen Sie dann lieber einen Dampfgarer.
„Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon“ kann ein prima Motto sein, wenn man herzhaft kocht. Aber wenn Sie nach diesem Prinzip backen und Ihre Zutaten entsprechend nicht abwiegen, wird Ihre Kreation voraussichtlich misslingen. Es hat seinen Grund, dass die meisten Rezepte dreifach getestet werden, bevor man sie druckt: Denn wenn die Mengen nicht genau stimmen, klappt das Rezept oft nicht. Backen ist eine präzise Wissenschaft, vor allem wenn es darum geht, wie die einzelnen Zutaten miteinander reagieren, damit der Teig aufgeht, sich blättrig entfaltet, locker-porig wird und so weiter.
Man unterteilt Rezepte für den Schongarer oder „Slow Cooker“ gewöhnlich in solche für die hohe oder die niedrige Stufe. Aber selbst die schnellsten Rezepte auf der hohen Stufe brauchen selten weniger als zwei Stunden. Und ist Fleisch dabei, müssen Sie mit mindestens vier Stunden rechnen. Um das Beste aus Ihrem Schongarer herauszuholen, sollten Sie es gemächlich angehen lassen und das Kochen nicht überstürzen.
Viele Menschen wissen nicht, dass kochendes Wasser Tee und Kaffee nicht guttut. Es verbrennt den Kaffeesatz beziehungsweise die Teeblätter und macht das Gebräu schnell bitter. Bei nicht ganz so heißem Wasser schmeckt der Tassentrunk viel besser. Für Kaffee wird eine Temperatur zwischen 90 und 96 Grad empfohlen.
Ob es ums Salz im Nudelkochwasser geht oder den Pfeffer im Eintopf: Manchmal vergessen wir, wie wichtig das Würzen ist. Meist ist damit nur Salz und Pfeffer gemeint, da beides für den ausgewogenen Geschmack des Gerichts entscheidend ist. Doch auch Kräuter, Gewürze und andere Geschmacksstoffe zählen dazu. Denken Sie daran, wie viele Teilnehmer von Kochshows scheitern, weil sie ihre Gerichte nicht ausreichend gewürzt haben.
Ist das Wetter endlich warm genug zum Grillen, sind wir oft so übereifrig, dass wir das Fleisch aufs Rost werfen, während die Kohlen noch kräftig lodern. Das Ergebnis sind Koteletts – und Gemüse – die außen verkohlt und innen roh sind. Warten Sie, bis die Flammen erloschen sind und die Kohle glüht – das Ergebnis wird um vieles besser sein.
Oft vergessen wir aus Versehen Obst, Gemüse und Salat zu waschen. Aber es ist eine gute Angewohnheit, dass man alle Zutaten abspült, um Pestizide, Bakterien und Schmutz zu entfernen und das Risiko einer Erkrankung zu mindern. Außerdem landen so sehr viel seltener Raupen und andere Kriechtiere im Salat.
Machen Sie nicht den Fehler das Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem Verbrauchsdatum zu verwechseln. Ersteres ist nur ein Richtwert, bei Letzterem sollten Sie mehr Vorsicht walten lassen. Lebensmittelverschwendung ist weltweit ein Riesenproblem und wirft nicht nur moralische Fragen auf. Es ist auch unsinnig Geld für Lebensmittel auszugeben, die wir nicht konsumieren. Darüber hinaus lassen sich auch nicht mehr ganz so frische Zutaten auf vielerlei Weise verbrauchen.
Solange man nur für sich selbst kocht, mag es noch angehen. Aber sobald andere mitessen, ist es schlicht unhygienisch, zumal in Corona-Zeiten. Nehmen Sie zum Abschmecken einen Teelöffel und benutzen Sie diesen nicht ein zweites Mal – sobald er im Mund war, kommt er in die Spüle oder in die Spülmaschine. Ähnliches gilt fürs Eintauchen des Fingers ins Essen, um zu kosten.
Wir haben alle ein Sortiment von Kräutern und Gewürzen, die nicht oft zum Einsatz kommen und sich deshalb nicht immer im besten Zustand befinden. Plumpst die Würzmischung als Brocken aus dem Glas, dann sollten Sie sie wegwerfen. Für den besten Geschmack sollten Sie, wenn möglich, mit frischen Gewürzen kochen, vor allem bei Kräutern, Chili und Ähnlichem, und diese in kleine Mengen kaufen.
Klar, es braucht mehr Zeit ein neues Rezept zu kochen, schon, weil man meist erst Zutaten einkaufen muss, die man nicht im Haus hat. Und vielleicht sind Sie kein besonders geübter Koch oder haben wählerische Esser in der Familie. Egal, was der Grund ist: Es passiert schnell, dass man sich auf sein Standard-Repertoire beschränkt – und so viele neue Gerichte verpasst, die vielleicht toll gewesen wären, wenn man sie nur probiert hätte.
Beschichte Pfannen sind fantastisch. Sie machen das Kochen, Servieren und Saubermachen leichter und sind ein wahrer Segen, wenn es darum geht ein Omelett oder Fisch zuzubereiten. Sie eignen sich auch prima für gesundheitsbewusstes, fettarmes Kochen mit weniger Öl oder Butter. Aber es gibt eine sichere Methode, um sie geschwind zu ruinieren: Utensilien aus Metall beschädigen die Beschichtung, so dass sie abblättert und sich die Lebensdauer der Pfanne drastisch verkürzt. Legen Sie sich Pfannenwender, Löffel und Fischheber aus Plastik, Silikon und Holz zu, damit Sie sie beim Kochen zur Hand haben.
Natives Olivenöl extra raucht beim Erhitzen schneller als andere Öle. Das heißt: Dieses hochwertige Öl schmeckt hervorragend im Salat oder auf Mozzarella, aber zum Braten von Steaks oder zum Frittieren von Pommes frites ist es weniger geeignet und sogar gefährlich. Nehmen Sie dafür lieber hitzebeständigere Fette wie Raps- oder Sonnenblumenöl.
Wer mit einer stumpfen Klinge schneidet, braucht nicht nur mehr Kraft, sondern kann seine Schnitte auch nur weniger präzise setzen als mit einem scharfen Messer. Und je mehr Sie aufs stumpfe Messer drücken, desto größer ist die Gefahr, dass Sie sich verletzen. Scharfe Messer sind erstaunlicherweise sicherer, weil sie mehr Kontrolle und Präzision erlauben.
Ein guter Kontakt zum Pfannenboden verleiht Speisen Farbe und Geschmack. Ein ständiges Umrühren stört diesen Kontakt und hinterher kommt schnell ein unförmiger Brei heraus. Lassen Sie Ihre Zutaten in Ruhe braten und vermengen Sie dann alles mit der Pfanne selbst, auch wenn das etwas Übung erfordert. Heben Sie dabei die Pfanne in einem leichten Winkel an, dann schieben Sie sie von sich weg und ziehen kreisförmig zurück, um den Inhalt zu durchmengen.
Es macht natürlich weniger Arbeit die Butter nicht extra einzupacken, aber eine offene Butter absorbiert Gerüche und schmeckt dann schnell nach allem, was im Kühlschrank steht. Sie können das verhindern, indem Sie die Butter in ihrer Originalverpackung in einem wiederverschließbaren Plastikbeutel im Kühlschrank lagern oder aber in einer Butterdose mit Deckel.
Einerseits sind wir in der Küche oft ungeduldig und übereilen manches. Andererseits machen sich viele Hobbyköche die völlig unnötige Mühe Lasagneplatten vorzukochen. Zwar ist die Sache nicht völlig geklärt und es gibt Menschen, die ein Vorkochen für unerlässlich halten. Aber wenn Ihre Lasagne ausreichend Flüssigkeit enthält und für mindestens 20 Minuten in den Ofen kommt, können vorgekochte Nudeln sogar zu lange garen und matschig werden.
Wissen Sie, wo sich die Pfoten Ihrer Katze den ganzen Tag über herumgetrieben haben? Wenn Sie von Bakterien verschont bleiben wollen, ist es besser, wenn Sie Katze, Hund und andere Haustiere vom Tisch und den Küchentresen fernhalten und sie auch nicht am Essen oder Kochutensilien lecken lassen.
Es ist besonders dann wichtig, wenn Sie mit rohem Fleisch gearbeitet haben, aber auch sonst: Wischen und desinfizieren Sie nach jedem Kochen den Tresen, zum Schutz gegen Bakterien. Gleichzeitig hilft es auch Ameisen und Fruchtfliegen fernzuhalten, wenn man Krümel, Zucker und andere Essensresten von der Arbeitsfläche wischt. Ähnliches gilt für Schwämme, die anfangen zu muffeln. Wechseln Sie Schwämme und Geschirrtücher regelmäßig, damit Sie damit nicht Bakterien über die Küche verteilen.
Einer der größten Fehler von Nicht-Küchenprofis ist, dass sie für alles das gleiche, ihnen gewohnte Messer benutzten und nicht das, was die Aufgabe am besten erledigt. Ein Messer mit Wellenschliff eignet sich gut, um Brot zu schneiden sowie für weiches Obst und Gemüse, wie Tomaten und Erdbeeren, und feste, größere Dinge wie Knollensellerie. Ein Gemüsemesser ist ideal für pusselige Arbeiten wie Schälen, Entkernen oder um Krabben zu entdarmen. Hochwertige Kochmesser erledigen generelles Schneiden und Würfeln perfekt.
Zwar sagen manche Hersteller, dass ihre Pfannen spülmaschinenfest sind, aber die hohen Temperaturen und starken Reinigungsmittel greifen die Antihaftbeschichtung an. Das führt dazu, dass Sie viel schneller eine neue kaufen müssen, als Ihnen lieb ist. Waschen Sie diese Pfannen lieber von Hand.
Sie haben das Rezept, das Sie unbedingt probieren wollen, und alle Zutaten dafür. Aber als Sie sich nun die einzelnen Arbeitsschritte durchlesen, stellen Sie fest, dass Sie das Fleisch hätten mindestens zwei Stunden marinieren sollen. Improvisieren hilft hier wenig, schon gar nicht, wenn Sie Gäste erwarten oder nicht erst um Stunden verspätet essen wollen. Darum: Lesen Sie sich vor dem Einkauf nicht nur die Zutatenliste des Rezepts durch, sondern auch die Arbeitsschritte und planen Sie Ihre Zeit entsprechend ein.
Wieder die Sache mit der Ungeduld: Scharfes Anbraten macht Schweine- oder Lammkoteletts schmackhaft, aber sorgt auch dafür, dass sich das Fleisch zusammenzieht. Legen Sie darum nach dem Braten in der Pfanne oder dem Ofen locker ein Stück Alufolie drüber und lassen Sie es etwa zehn Minuten rasten. Das entspannt die Fasern und der Fleischsaft verteilt sich gleichmäßig. So tritt beim Anschneiden von rosig gebratenen Steaks auch kein Fleischsaft aus.
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Sicher, hinterher enden sie vielleicht in der gleichen Pfanne, aber schnippeln Sie rohes Fleisch trotzdem lieber auf einem separaten Brettchen, damit sich keine Keime verbreiten. Rohes oder ungenügend erhitztes Fleisch ist einer der Hauptgründe für eine Lebensmittelvergiftung. Wer Schneidebretter und Messer für Gemüse und Fleisch getrennt hält, vermindert das Risiko. Auf jeden Fall sollten Sie Brettchen und Messer, die mit rohem Fleisch in Kontakt gekommen sind, hinterher gründlich abspülen.
Jeder, der schon einmal für Vegetarier oder Veganer gekocht hat, hat sich wohl dabei ertappt, dass er auf zwei identische Holzlöffel starrt und nicht mehr weiß, mit welchem er die Fleischpfanne und mit welchem die vegetarische Pfanne umgerührt hat. Manchmal holen wir uns dann zwei frische Löffel, andere Male vergewissern wir uns mit einem Blick über die Schulter, dass uns niemand sieht, und gehen das 50:50-Risiko ein. Tun Sie das nicht.
Beim Kekse backen scheint das irgendwie selten ein Problem zu sein, aber bei anderen Gerichten schmecken wir beim Zubereiten nicht oft genug ab. Woher wollen Sie wissen, ob die Currysauce scharf oder die Brühe kräftig genug ist, wenn Sie nicht kosten? Oder ob die Sauce noch etwas Zitrone oder Zucker braucht? Bei vertrauten Standardgerichten kommen Sie damit vielleicht noch durch, aber bei einem neuen Gericht müssen Sie unbedingt abschmecken.
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